München (dpa/lby) - Die SPD im bayerischen Landtag fordert die Abschaffung von Verjährungsfristen bei Sexualstraftaten mit minderjährigen Opfern. „Den Tätern soll immer bewusst sein, dass sie bis an ihr Lebensende zur Rechenschaft gezogen werden können“, sagte die kirchenpolitische Sprecherin Diana Stachowitz am Sonntag. Außerdem sei es eine Frage der Gerechtigkeit. Die Täter zu kennen, „aber nicht bestrafen zu können, ist eine unerträgliche Situation für die Opfer“.
Zuvor war bekannt geworden, dass knapp anderthalb Jahre nach der Veröffentlichung der Missbrauchsstudie der katholischen Kirche in Bayern keine einzige Anklage erhoben worden ist. Bis auf vier Ermittlungen, die noch laufen, wurden alle eingestellt, wie aus Zahlen der Generalstaatsanwaltschaften hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.
Es sei wichtig, dass zukünftige Fälle von sexuellem Missbrauch auch in der katholischen Kirche konsequent an die Staatsanwaltschaft übergeben werden, betonte Stachowitz. „Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen ist eine schwere Straftat, über die nicht die Kirche zu entscheiden oder richten hat.“