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Mühlhausen/Thüringen:Des Doppelmordes Angeklagter: „Leider mit Messer gewehrt“

Im Prozess um den gewaltsamen Tod eines Ehepaares in Nordhausen hat der Angeklagte die Tat von Heiligabend 2018 geschildert. "Ich habe mich leider mit dem...

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Mühlhausen (dpa/th) - Im Prozess um den gewaltsamen Tod eines Ehepaares in Nordhausen hat der Angeklagte die Tat von Heiligabend 2018 geschildert. „Ich habe mich leider mit dem Messer gewehrt“, sagte er am zweiten Prozesstag vor dem Landgericht Mühlhausen am Dienstag. Er habe die 80 und 82 Jahre alten Eheleute nicht umbringen wollen.

Nach Darstellung des 57-jährigen Deutschen gab es ein Gerangel mit beiden Opfer im Treppenhaus. Zuvor habe er dem Mann, weil dieser sich ihm mit einem Messer in den Weg gestellt habe, die Waffe entrissen. Weil die Frau gedroht habe, die Polizei zu rufen, habe er zugestochen. Er habe weder Schmuck noch Geld mitgenommen.

Er habe in zwei Räumen in der oberen Etage des Hauses lediglich nach dem Handy des 82-Jährigen gesucht, weil er damit einen Notruf absetzen und anschließend flüchten wollte. Nach Auffassung der beiden Nebenkläger ist am Tattag auch Geld weggekommen, das das als Veranstalter von Trödelmärkten bekannte Ehepaar immer zu Hause aufbewahrt haben soll.

Zu Prozessauftakt vor zwei Wochen hatte der Verteidiger des Mannes eine Erklärung verlesen, in dem dieser die Tötung einräumte. Laut Anklage der Mühlhäuser Staatsanwaltschaft hat der Nordhäuser das Paar mit vielen Messerstichen getötet, um die vorausgegangenen Verletzungen nach einem Streit zu verdecken. Der Angeklagte war wenige Tage nach der Tat festgenommen worden. Bilder einer Überwachungskamera und DNA-Spuren überführten ihn. Der Prozess wird am kommenden Freitag fortgesetzt.

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