Mordprozess in Dresden:Kriminalbeamter soll falsch ausgesagt haben

Gimmlitztal

Eine Pension im Gimmlitztal. Hier wurde im November 2013 ein Geschäftsmann aus Hannover getötet und zerstückelt.

(Foto: dpa)

Getötet, zerstückelt, begraben: Ein wegen Mordes und Störung der Totenruhe angeklagter Kriminalbeamter hat seinem Anwalt zufolge ein falsches Geständnis abgelegt - aus Schuldgefühlen.

  • Ein Kriminalbeamter soll ein falsches Geständnis abgelegt haben. Seinem Anwalt zufolge habe er aufgrund von Schuldgefühlen falsch ausgesagt.
  • Bei seiner Festnahme im November 2013 gestand der 56-Jährige, einen Geschäftsmann im Osterzgebirge getötet und dessen Leiche zerstückelt und vergraben zu haben.

Angeklagter soll falsch ausgesagt haben

Ein Kriminalbeamter, der wegen der Zerstückelung eines Geschäftsmannes aus Hannover angeklagt ist, hat seinem Anwalt zufolge ein falsches Geständnis abgelegt. Sein Mandant sei voller Schuldgefühle gewesen und habe sich damit selbst bestrafen wollen, sagte er im Mordprozess vor dem Landgericht Dresden.

Geständnis nach Festnahme

Bei seiner Festnahme im November vergangenen Jahres hatte der Kriminalbeamte ein Geständnis abgelegt. Demnach hatte er den Geschäftsmann in Gimmlitztal im sächsischen Osterzgebirge getötet, dessen Leiche zerstückelt und vergraben. Später widerrief der 56-Jährige seine Aussage. Er habe dem Mann nur willfährig geholfen zu sterben, erklärten seine Verteidiger.

Der Mord im Gimmlitz-Tal

Die beiden Männer sollen sich in einem Online-Portal verabredet haben, mit einer makaberen Abmachung: Der eine wollte getötet werden, der andere wollte ihm diesen Wunsch erfüllen. Im November 2013 soll der Plan in die Realität umgesetzt worden sein. Der Kriminalbeamte soll den Mann aus sexuellen Motiven getötet und die Leiche mit einer Elektrosäge zerteilt haben.

Der Prozess

Die zentrale Frage im Prozess, der seit August läuft, ist daher, ob das Opfer selbst um seine Tötung gebeten hatte. Eine frühere Geschäftspartnerin des Opfers hat im Prozess bereits ausgesagt, dass der 59-Jährigen, der getötet wurde, zuvor in einem Kannibalen-Forum den Wunsch geäußert hatte, zerstückelt und aufgegessen zu werden.

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