Im Streit um zehn Cent soll ein Mann einen Obdachlosen zu Tode geprügelt haben. Nun begann in Berlin der Prozess gegen den 21-jährigen, ebenfalls obdachlosen Täter - wegen Mordes.
Das Opfer erlitt Verletzungen am ganzen Körper, fast alle Rippen des 66 Jahre alten Mannes waren gebrochen. Der Angeklagte räumte vor dem Berliner Landgericht Schläge und Tritte ein, beteuerte aber, er habe keinesfalls töten wollen. Nach den Misshandlungen hatte der Angeklagte den Wohncontainer des Obdachlosen verwüstet, Kochgeschirr und andere Habseligkeiten des Opfers nahm er mit auf sein Zimmer.
In der Tatnacht zum 22. Mai 2011 hatte der Angeklagte nach eigenen Angaben vier Flaschen Erdbeersekt getrunken. Volltrunken sei er zu seinem Wohnheim im Stadtteil Adlershof zurückgekommen, seinen Schlüssel habe er allerdings nicht bei sich gehabt. Der 66-Jährige habe ihn hereingelassen, berichtete der Mann vor Gericht weiter, aber zehn Cent verlangt.
Es sei nicht das erste Mal gewesen, dass er zahlen musste, erklärte der Angeklagte seine Rage. Der junge Mann wollte mit seinem späteren Opfer darüber reden, stieß - zumindest seiner Version nach - aber auf Schweigen. Seinen Zorn habe er auch an dem Wohncontainer ausgelassen.
Ein 25-jähriger Mitbewohner des Angeklagten steht ebenfalls vor Gericht - er hatte dem Täter geholfen, die Habseligkeiten seines Opfers abzutransportieren.