Süddeutsche Zeitung

Mordfall Hatun Sürücü:Haftstrafen gefordert

Die türkische Staatsanwaltschaft hat für die beiden angeklagten Brüder lange Haftstrafen gefordert.

Beim Prozess im Mordfall Hatun Sürücü in Istanbul hat die türkische Staatsanwaltschaft lange Haftstrafen für die beiden angeklagten Brüder gefordert. Ihnen wird Beihilfe zum vorsätzlichen Mord an ihrer Schwester vorgeworfen, wie aus dem Gerichtsprotokoll der Verhandlung am Donnerstag in Istanbul hervorgeht. Darauf stehen nach dem türkischen Strafgesetzbuch bis zu 20 Jahre Haft. Der jüngere der beiden angeklagten Brüder - der die Tatwaffe besorgt haben soll - muss sich außerdem wegen illegalen Waffenbesitzes verantworten. Die Staatsanwaltschaft forderte zudem, dass die Mitte Februar aufgehobene Ausreisesperre wieder gegen die Brüder verhängt wird. Das Gericht lehnte das aber ab. Die Angeklagten wiesen die Vorwürfe zurück. Ein Urteil wird für den 30. Mai erwartet. Der Mord - begangen vermeintlich im Namen der Ehre - hatte 2005 viel Aufsehen erregt. Die Angeklagten sollen ihren jüngsten Bruder beauftragt haben, Hatun Sürücü in Berlin zu töten, weil die Familie mit dem westlichen Lebensstil der Frau nicht einverstanden war.

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SZ vom 31.03.2017 / dpa
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