Um die Mittagszeit hat es an einer Straßenkreuzung in Tel Aviv eine gewaltige Detonation gegeben. Zunächst gingen die Rettungskräfte von einer Explosion aus, dann von einem Unfall. Von einem Toten war die Rede.
Inzwischen ist klar: Der erste Eindruck war richtig. Es handelte sich um eine Bombenexplosion. In diesem Fall stammte der Sprengsatz allerdings nicht von einem arabischen Terroristen, und auch der Tote ist nicht irgendwer, sondern eine zwielichtige Größe: Jaakov Alperon, ein israelischer Unterwelt-Boss.
Der Pate war in einem Leihwagen unterwegs. Als er an einer Straßenkreuzung stoppte, explodierte der Sprengsatz - offenbar zündete der Mörder ihn per Fernsteuerung.
Der Mafia-Boss scheint sofort tot gewesen zu sein. Nach Polizeiangaben wurden auch drei Passanten, leicht verletzt, darunter ein Kind.
Pikanterweise war das Mordopfer Alperon gerade auf dem Rückweg vom Gericht, als er umgebracht wurde. Sein Sohn stand vor dem Kadi, weil er einen Polizisten erpresst und bedroht haben soll.
Alperon galt als einer der Köpfe des organisierten Verbrechens in Israel. In den vergangenen Jahren sind bei tödlichen Bandenkriegen zwischen rivalisierenden kriminellen Organisationen immer wieder unbeteiligte Passanten ums Leben gekommen.
Nach Angaben des israelischen Rundfunks fürchtet die Polizei nach dem Mord an Alperon eine neue "Welle von Racheanschlägen in der Unterwelt".