Süddeutsche Zeitung

Montenegro:Amokläufer tötet zehn Menschen

Ein Mann erschießt eine Mutter und deren zwei Kinder, anschließend tötet er sieben Passanten. Warum es zu der Tat im montenegrinischen Cetinje kam, ist unklar.

Ein Mann hat in der montenegrinischen Kleinstadt Cetinje am Freitag zehn Menschen erschossen. Danach wurde er von einem Passanten getötet. Wie Staatsanwältin Andrijana Nastic nach Angaben des Portals vijesti.me mitteilte, waren unter den Todesopfern auch zwei Kinder. Das Motiv des 34-jährigen Angreifers sei unklar. Sechs weitere Verletzte wurden in Krankenhäuser gebracht. Drei von ihnen schwebten in Lebensgefahr, hieß es. Einer der Verletzten sei inzwischen entlassen worden.

Der mutmaßliche Täter habe zunächst mit einem Jagdgewehr zwei Kinder im Alter von acht und zehn Jahren erschossen, sagte der örtliche Polizeichef Zoran Brdjanin. Danach habe er auf die Mutter der Kinder geschossen, die er offenbar gut kannte. Sie starb später im Krankenhaus. Die Familie habe zur Miete in einer Wohnung des Mannes gewohnt.

Anschließend habe der mutmaßliche Täter mit derselben Waffe offenbar wahllos auf der Straße auf Passanten geschossen und dabei sieben Menschen getötet. Durch die Schüsse sei auch ein Polizist verletzt worden. "Wir sind alle schockiert", sagte Ministerpräsident Dritan Abazovic nach Angaben des montenegrinischen Staatsfernsehens. Das sei eine "beispiellose Tragödie".

Die mittelalterliche Stadt Cetinje liegt 27 Kilometer westlich der Hauptstadt Podgorica, gilt als das kulturelle und historische Zentrum Montenegros und war vom Ende des 15. Jahrhunderts bis 1918 Hauptstadt des Landes.

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