Süddeutsche Zeitung

Missbrauch von Neunjährigem:Erster Täter im Staufener Missbrauchsfall verurteilt

Im ersten Prozess um den jahrelangen Missbrauch eines Jungen im Raum Freiburg ist ein 41-Jähriger zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Zudem ordnete das Landgericht Freiburg eine Sicherungsverwahrung und die Zahlung einer Geldstrafe von 12 500 Euro an. Der Mann hatte gestanden, den aus Staufen bei Freiburg stammenden Jungen zweimal vergewaltigt zu haben.

Es ist das erste Urteil in dem Missbrauchsfall, der bundesweit Schlagzeilen machte. Die Staatsanwaltschaft hatte zwölfeinhalb Jahre plus anschließende Sicherungsverwahrung gefordert.

Weitere Prozesse folgen in den kommenden Monaten

Der Verurteilte ist wegen schweren Kindesmissbrauchs vorbestraft. Vor acht Jahren hatte ihn das Landgericht Freiburg zu vier Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt, weil er nach Überzeugung des Gerichts 2009 einen zehn Jahre alten Jungen in ein Maisfeld gelockt und sich dort an ihm vergangen hatte.

Der 41-Jährige war der erste im Fall Staufen, der sich vor Gericht verantworten musste. Insgesamt sind acht Personen angeklagt. Sie sitzen in Untersuchungshaft, jeder von ihnen bekommt ein eigenes Verfahren. Die Prozesse folgen in den kommenden Monaten.

Das heute neun Jahre alte Opfer wurde den Angaben zufolge mehr als zwei Jahre lang von mehreren Männern aus dem In- und Ausland vergewaltigt. Die 47 Jahre alte Mutter des Jungen und ihr 39 Jahre alter Lebensgefährte sollen ihn hierfür im Internet angeboten und Männern gegen Geld überlassen haben. Der jetzt Verurteile musste als Freund des Stiefvaters kein Geld zahlen. Am Mittwoch hatte dieser die Taten als Zeuge eingeräumt und dabei Details genannt.

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