Michael Jacksons Tod: die Ermittlungen:Polizei bei Dr. Murray

Sie kamen, sie suchten, sie nahmen eine Menge mit. Polizisten haben erneut die Villa und die Praxis von Jacksons Leibarzt Conrad Murray durchsucht.

Koffer voll mit Unterlagen, Telefonen und eine Computerfestplatte haben Agenten aus der Villa des Jackson-Leibarztes Conrad Murray getragen. Viele Stunden lang sollen zahlreiche Beamte das Wohnhaus und die Praxis des 51-jährigen Kardiologen in Las Vegas durchsucht haben. Das berichtet der Internetdienst tmz.com. Beschlagnahmt wurden Dokumente, Telefone und eine Computer-Festplatte. Conrad Murray soll während der Durchsuchung im Haus gewesen sein, wie sein Anwalt, Ed Chernoff, mitteilen ließ.

Michael Jacksons Tod: die Ermittlungen: Per Tropfinfusion soll Leibarzt Conrad Murray dem Popstar das Narkosemittel Propofol als Einschlafhilfe verabreicht haben und dabei selbst eingeschlafen sein.

Per Tropfinfusion soll Leibarzt Conrad Murray dem Popstar das Narkosemittel Propofol als Einschlafhilfe verabreicht haben und dabei selbst eingeschlafen sein.

(Foto: Foto: AP)

Per Durchsuchungsbefehl durften die Beamten alle relevanten medizinischen Unterlagen über Jackson und von Personen, unter deren Namen sich der Sänger möglicherweise Medikamente beschafft hatte, konfiszieren. In der vorigen Woche hatten die Ermittler in einem Lagerraum und einer Praxis Murrays im texanischen Houston bereits zahlreiche Unterlagen beschlagnahmt, darunter eine Computerfestplatte und eine Adressdatei sowie Rezepte, Rechnungen und Medikamente.

Der Kardiologe habe bei seiner Vernehmung durch die Polizei selbst eingeräumt, dass er dem Sänger nur Stunden vor seinem Tod das Narkosemittel Propofol verabreicht hatte, berichtete tmz.com unter Verweis auf Ermittlerkreise. Das Mittel wird in Krankenhäusern bei Operationen eingesetzt, die unter Überwachung von EKG-Geräten ablaufen. Propofol ist ein rasch wirkendes Narkosemittel, das ein angenehmes Einschlafen und Aufwachen ermöglicht.

Dem tmz-Bericht zufolge hat Murray dem "King of Pop" wegen seiner Schlafstörungen eine Tropf-Infusion mit Propofol gegeben. Die Polizei gehe davon aus, dass der Arzt sich dann nicht weiter um den Sänger gekümmert habe und vielleicht sogar selbst eingeschlafen sei. Als er zurückkam, sei Jackson bereits ohne Bewusstsein gewesen.

Die Polizei hatte das Medikament schon vor Wochen in Jacksons Haus sichergestellt. Ein EKG oder zumindest ein Pulsmesser seien nicht gefunden worden, schreibt tmz. Jackson hatte am 25. Juni im Alter von 50 Jahren in seinem Haus in Los Angeles plötzlich einen Herzstillstand erlitten. Murray versuchte noch, ihn wiederzubeleben, jedoch ohne Erfolg.

Endgültigen Aufschluss über die Todesursache Jacksons sollen die Bluttests liefern, deren Ergebnisse möglicherweise noch in dieser Woche veröffentlicht werden.

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