Michael Jackson:Ließ sein Arzt den King of Pop vor dem Tod allein?

Mysteriöser Tod von Michael Jackson: Sein Leibarzt hat den verstorbenen Popstar offenbar nach dem Verabreichen einer Schlafdroge nicht lückenlos beobachtet.

Das Medikament Propofol steht im Zentrum der Ermittlungen um Michael Jackson: Es ist ein schnell wirkendes Narkosemittel, das ein angenehmes Einschlafen ermöglicht. Es muss allerdings von einem Arzt verabreicht werden - eine Überdosis kann zum Tod führen. Michael Jacksons Privatarzt ließ seinen Patienten offenbar trotzdem allein, nachdem er Jackson sein Schlafmittel verabreicht hatte. Wie die Los Angeles Times unter Berufung auf Ermittlungskreise berichtete, stellte Murray keine Probleme mit dem Medikament fest und verließ ruhigen Gewissens den Raum, um zu telefonieren. Als er zurückkam, habe der Sänger nicht mehr geatmet.

Michael Jackson: 100 Millionen Einnahmen und Fragezeichen um seinen Tod: Michael Jackson bewegt weiter die Gemüter.

100 Millionen Einnahmen und Fragezeichen um seinen Tod: Michael Jackson bewegt weiter die Gemüter.

(Foto: Foto: dpa)

Dem Bericht zufolge ist unklar, wie lange Murray wegblieb.

Murray steht im Visier der Ermittlungen zu den genauen Todesumständen des berühmten Sängers. Die Polizei durchsuchte in dem Zusammenhang bereits das Haus und ein Büro des Leibarztes sowie eine Apotheke in Las Vegas, wo Murray das starke Narkosemittel Propofol für Jackson besorgt haben soll. Der Popsänger hatte am 25. Juni unerwartet in seiner Villa in Los Angeles einen Herzstillstand erlitten. Murray droht eine Anklage wegen Totschlags.

Unterdessen hat die Verehrung des Popstars nach seinem Tod erstaunliche Folgen: Mit dem Verkauf von Tonträgern, einem Filmvertrag und mehreren Werbeverträgen wurde im Namen von Michael Jackson 100.000 Millionen Dollar verdient. Weitere 100 Millionen Dollar erwarten seine Nachlassverwalter bis Ende des Jahres. "Das ist ein neuer Rekord, den so schnell niemand brechen wird", sagte der langjährige Jackson-Anwalt und derzeitige Vermögensverwalter John Branca nach Angaben der New York Times.

Die geplante Versteigerung von Jacksons "Moonwalk"-Handschuh könnte im November weitere 40 000 bis 60 000 Dollar einbringen. Diesen Schätzwert nannte das Auktionshaus Julien's Auction am Donnerstag in einer Ankündigung. Jackson trug den Glitzer-Handschuh 1983 bei seinem berühmten "Moonwalk"-Auftritt zu dem Song "Billie Jean" während einer Motown-Fernseh-Gala. Ein guter Teil des posthumen Geldsegens dürfte zunächst Löcher stopfen: Der "King of Pop" hat bei seinem Tod am 25. Juni mehrere hundert Millionen Dollar Schulden hinterlassen. Sein Vermögen - einschließlich eines 50-Prozent-Anteils an den lukrativen Beatles- Rechten - dürfte das Minus jedoch klar überwiegen.

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