Ein heftiges Erdbeben hat am Dienstag die mexikanische Hauptstadt Mexiko-Stadt erschüttert. Etwa 200 Menschen kamen dabei ums Leben, die Hälfte davon in Mexico City.
Das US-Erdbebeninstitut USGS maß eine Stärke von 7,1, das Seismologische Institut von Mexiko gab die Stärke mit 6,8 an. Das Zentrum lag bei Axochiapan im Bundesstaat Morelos, nur 160 Kilometer südöstlich von Mexiko-Stadt, einer der größten Städte der Welt. In der Metropole leben rund 20 Millionen Menschen. Für den gesamten Großraum wurde Katastrophenalarm ausgelöst.
Auf Bildern waren Rauchschwaden und herunterstürzende Gebäudeteile zu sehen. Menschen liefen in Panik auf die Straßen, das Telefonnetz brach zusammen. Mindestens 3,8 Millionen Menschen landesweit waren zeitweise ohne Strom. Der mexikanische Innenminister Miguel Osorio Chong rief die Menschen via Twitter auf, die Straßen für Rettungsfahrzeuge freizuhalten und vorerst Gefahrenzonen zu meiden, etwa Gebäude zu betreten. Fernsehberichten zufolge sind bei dem Beben sehr wahrscheinlich Menschen unter den Trümmern verschüttet worden.
Allein 54 Menschen seien im Bundesstaat Morelos ums Leben gekommen, wie Gouverneur Graco Ramírez mitteilte. 30 Menschen starben in der Hauptstadt, teilten die Behörden des Bundesstaates México mit, in dem auch die Hauptstadt liegt. Weitere fünf Menschen kamen Berichten zufolge im Bundesstaat Puebla um.
Der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto teilte auf Twitter mit, der habe die Evakuierung beschädigter Krankenhäuser und die Verlegung der Patienten angeordnet. Der internationale Flughafen von Mexiko-Stadt bleibe vorerst geschlossen. Peña Nieto berief seinen nationalen Krisenrat ein und machte sich im Helikopter ein Bild von den Schäden.
Bei dem Erdbeben von 1985 starben fast 10 000 Menschen
Das Beben ereignete sich auf den Tag genau 32 Jahre nach dem schweren Erdbeben von 1985, bei dem fast 10 000 Menschen gestorben waren.
Einwohner reagierten dementsprechend schockiert. "Ich kann nicht aufhören zu weinen, es ist der gleiche Albtraum wie 1985", sagte die 52-jährige Georgina Sanchéz, die sich auf einen öffentlichen Platz geflüchtet hatte, der Nachrichtenagentur AFP. "Es war ziemlich stark, die Gebäude haben gewackelt", berichtete der 43-jährige Alfredo Aguilar. "Die Leute sind losgerannt."
Vor weniger als zwei Wochen hatte bereits ein starkes Beben den Süden Mexikos erschüttert, dabei starben mindestens 90 Menschen. Dieses Beben hatte die Stärke 8,2. Es war das heftigste in Mexiko seit 100 Jahren. Erst am Dienstagmorgen hatte eine Übung für den Katastrophenfall stattgefunden.
