Süddeutsche Zeitung

Mexiko:Kartell-Killer nach Flucht aus USA tot aufgefunden

Aréchiga Gamboa war ein hochrangiges Mitglied des Sinaloa-Kartells, das weltweit eine der mächtigsten Drogenhandel-Organisationen sein soll.

Ein mexikanischer Gangster, der aus dem Hausarrest in den USA geflohen war, ist in Mexiko getötet worden. Die Leiche von José Rodrigo Aréchiga Gamboa alias "El Chino Ántrax" (der Chinese - Anthrax) wurde inzwischen identifiziert, nachdem sie am Samstag auf einer Schotterstraße nahe der Stadt Culiacán im Nordwesten des Landes entdeckt worden war, wie die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Sinaloa am Montag mitteilte.

Auch die leblosen Körper seiner Schwester und seines Schwagers waren dort gefunden worden - nach Medienberichten in einem Auto. Culiacán ist die Hauptstadt des Bundesstaates Sinaloa und die Wiege des einst von Joaquín "El Chapo" Guzmán angeführten Sinaloa-Drogenkartells, dessen Killer-Truppe "Los Ántrax" Aréchiga mit angeführt hatte.

Dieser war Ende 2013 am Schiphol-Flughafen von Amsterdam auf Antrag der US-Behörden festgenommen und dorthin ausgeliefert worden. Im vergangenen Dezember wurde ihm in Kalifornien Hausarrest gewährt. Dort konnte sein Bewährungshelfer ihn am 6. Mai bei einem Routinebesuch nicht antreffen. Seitdem wurde nach Aréchiga gesucht.

Er und die zwei anderen Opfer sollen von Bewaffneten aus einem Haus in Culiacán entführt worden sein. Nähere Informationen zu den Umständen ihres Todes gab es zunächst nicht. Aréchiga wurde nach Medienberichten 39 Jahre alt. Einer breiteren Masse war er unter anderem wegen seiner exorbitanten Posts in sozialen Medien bekannt, in denen er mit teurer Kleidung, Schmuck und Luxusautos zu sehen war. Er soll etwa die Instagram-Accounts "miauuuu5_7" und "jamesbond5__7" betrieben haben.

Das Sinaloa-Kartell ist mit dem Juárez-Kartell im Konflikt um Territorium. Der Ex-Drogenboss Guzmán war im vergangenen Juli in New York zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Im Oktober hielt das Sinaloa-Kartell die Stadt Culiacán stundenlang mit Gewalt in Atem, als Sicherheitskräfte einen Sohn von Guzmán festnehmen wollten. Dieser wurde schließlich freigelassen, um ein Blutbad zu verhindern.

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