Süddeutsche Zeitung

Mexiko:Mindestens neun Mitglieder einer Mormonen-Familie ermordet

Ein Drogenkartell hat sie offenbar für Mitglieder eines rivalisierenden Kartells gehalten. Unter den Opfern sind wohl vor allem Frauen und Kinder.

Ein Drogenkartell hat im Norden Mexikos mutmaßlich aus Versehen drei Frauen und sechs Kinder getötet. Möglicherweise hätten die Angreifer die großen schwarzen SUVs der in Mexiko lebenden US-Bürger für Fahrzeuge eines rivalisierenden Kartells gehalten, sagte Sicherheitsminister Alfonso Durazo am Dienstag. Fünf Kinder wurden mit Verletzungen in ein Krankenhaus in Phoenix im US-Staat Arizona gebracht. Ein Kind galt als vermisst.

Die Familie war in einem Kleintransporter und zwei Begleitfahrzeugen unterwegs. Alex LeBarón, ein Angehöriger, berichtete, der Konvoi sei bewusst angegriffen worden. Die Autos wurden nach der Attacke ausgebrannt aufgefunden. Die Familie soll CNN zufolge sowohl die mexikanische als auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzen.

US-Präsident Donald Trump sicherte dem Nachbarland seine Unterstützung zu. "Es ist Zeit für Mexiko, mit Hilfe der Vereinigten Staaten, Krieg gegen die Drogenkartelle zu führen und sie vom Angesicht der Erde zu tilgen", schrieb er auf Twitter.

Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, sollen die Opfer nach Angaben von Verwandten in der religiösen Gemeinschaft La Mora im mexikanischen Staat Sonora, rund 100 Kilometer entfernt von der US-Grenze gelebt haben.

Vor Jahrzehnten hatte sich dort ein Ableger der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage gegründet. Viele von ihnen waren dort geboren und hatten deshalb auch die mexikanische Staatsbürgerschaft. Sie waren den Angaben zufolge in einem Konvoi mit drei SUVs unterwegs, als sie angegriffen wurden.

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