Süddeutsche Zeitung

Mexiko:Drogenboss "El Chapo" erneut entwischt

  • In Mexiko ist ein weiterer Versuch, den flüchtigen Drogenboss "El Chapo" zu fassen, gescheitert.
  • Als Sicherheitskräfte sein Versteck stürmen wird der Kartell-Chef zwar verletzt, kann aber entkommen.

Am Bein und im Gesicht verletzt

Seit seinem spektakulären Gefängnisausbruch vor drei Monaten ist der mexikanische Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán seinen Verfolgern nun wohl schon zum zweiten Mal knapp entwischt. Bei einem versuchten Zugriff staatlicher Sicherheitskräfte wurde der Chef des Sinaloa-Kartells offenbar verwundet. "El Chapo" habe sich Verletzungen an einem Bein und im Gesicht zugezogen, teilte das mexikanische Sicherheitskabinett am Freitagabend (Ortszeit) mit. Die Verletzungen seien allerdings nicht das Ergebnis einer direkten Konfrontation gewesen.

Auf Quads geflohen

Zuvor hatte der US-Sender NBC über die gescheiterte Aktion berichtet. Demnach wurde "El Chapo" verwundet, als in der vergangenen Woche Militärs in Helikoptern sein Versteck in einer Ranch nahe der Ortschaft Cosalá im Grenzgebiet zwischen den Bundesstaaten Sinaloa und Durango im Nordwesten des Landes angriffen. Dem Bericht zufolge schlugen Guzmáns Leibwächter die Soldaten zunächst zurück. Als die Sicherheitskräfte das Gebiet später zu Fuß inspizierten, entdeckten sie Kommunikationsgerät und Medikamente, berichtete NBC. "El Chapo" und seine Leibwächter waren offenbar auf Quads geflohen.

Die Zeitung Reforma berichtete, dass der Drogenboss aufgrund abgehörter Telefongespräche in seiner Heimatregion vermutet wird. Laut einem Bericht der Zeitung Excélsior verließen zahlreiche Menschen in der Region wegen des Militäreinsatzes ihre Heimatdörfer.

Guzmán war am 11. Juli durch einen professionell gegrabenen Tunnel aus dem Hochsicherheitsgefängnis El Altiplano im Zentrum Mexikos getürmt. Bereits am 30. Juli soll das Militär in der Stadt Los Mochis dem Drogenboss ganz dicht auf den Fersen gewesen sein. Aber auch damals entwischte "El Chapo" seinen Verfolgern.

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