Mexikanischer Ölkonzern Pemex:Massive Explosion in Mexiko-Stadt - viele Tote

Detonation im Hochhaus: Bei einer Explosion in der Zentrale des mexikanischen Ölunternehmens Pemex sind mehr als hundert Menschen verletzt worden, Dutzende Menschen starben. Auslöser der Tragödie könnte die Kühlanlage sein. Die Suche nach Verschütteten hält an.

Bei einer Explosion in der Zentrale des staatlichen mexikanischen Ölkonzerns Petróleos Mexicanos (Pemex) sind mindestens 25 Menschen getötet worden. Bei der Detonation wurden nach Angaben von Innenminister Miguel Ángel Osorio Chong am Donnerstag in Mexiko-Stadt mehr als 100 Menschen verletzt, viele von ihnen mussten in Krankenhäuser gebracht werden. Laut der Zeitung El Universal wurden etwa 30 Menschen verschüttet, die genaue Zahl der noch im Gebäude gefangenen Personen weiß jedoch niemand. Nur einer der Verschütteten konnte bislang lebend geborgen werden, teilte der Minister mit.

Die genaue Ursache der Explosion im Keller des Gebäudes am Nachmittag war zunächst unklar. Einige Zeugen sprachen von zwei Detonationen. Pemex-Quellen erwähnten eine Überhitzung der Kühlanlage des Gebäudes. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Erdöl-Techniker, Moisés Flores, sprach von einer mangelhaften Wartung der Heiz- und Kühlanlage. Einer der Feuerwehrmänner, die die Unglücksstelle als erste erreichten, sagte dem Nachrichtensender CNN, er habe einen starken Gasgeruch wahrgenommen, als er das Gebäude betrat.

Das Unglück hätte weitaus schlimmer ausfallen können: Viele der mehreren Tausend Angestellten der Pemex-Verwaltung seien zur Zeit der Explosion nicht im Gebäude gewesen, hieß es.

Mexikos Präsident Peña Nieto vor Ort

"Plötzlich gab es eine große Erschütterung, die erste Etage war voll von Trümmern, das Licht ging aus", sagte der Pemex-Angestellte Cristian Obele dem Fernsehsender Milenio. Glasscherben seien in alle Richtungen geflogen, erklärte eine weinende Überlebende. Das 214 Meter hohe Gebäude wurde evakuiert und die Straßen der Umgebung gesperrt. Vier der 54 Etagen wurden schwer beschädigt. Die Explosion ereignete sich nicht im Hauptturm, sondern in einem der beiden Nebengebäude, dem Tower B2.

Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto kam persönlich zum Unglücksort. Der Staatschef versprach eine gründliche Untersuchung der Ursachen und warnte vor frühzeitigen Spekulationen. Am Vortag hatte Peña Nieto die Möglichkeit einer Privatisierung von Pemex im Rahmen einer geplanten Reform der Energiepolitik dementiert.

Der 1984 eingeweihte Pemex Tower (Torre Ejecutiva Pemex), das zweithöchste Gebäude in Mexiko-Stadt, gilt als besonders erdbebensicher. Es konnte dem Beben der Stärke 8,2 von 1985 ohne Schäden widerstehen. Das Unternehmen Pemex gehört mit 32 Milliarden Dollar Umsatz im vergangenen Jahr zu den größten Erdölkonzernen der Welt.

Im September 2012 waren in einem Pemex-Gaslager im nordmexikanischen Bundesstaat Tamaulipas bei einer Explosion 30 Menschen umgekommen.

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