Messerattacke in Istanbul:Getöteter war geflohener Häftling

Der 41-jährige Deutsche, der am Montag in der Türkei erstochen worden ist, war ein entflohener Häftling. Die deutsche Staatsanwaltschaft ermittelt.

Der 41-jährige Deutsche, der am Montag auf einer Einkaufsstraße in der türkischen Metropole Istanbul erstochen worden ist, soll laut Berichten der Bild und des Internetportals welt.de ein entflohener Häftling sein. Beide Medien schreiben, der Mann aus Nordrhein-Westfalen werde mit internationalem Haftbefehl gesucht.

Messerattacke in Istanbul: Der Personalausweis des Opfers liegt den Ermittlern vor.

Der Personalausweis des Opfers liegt den Ermittlern vor.

(Foto: Foto: AFP)

Der Deutsche soll wegen Betrugs und Untreue zu einer mehr als zweijährige Strafe verurteilt worden sein, von der er erst einige Woche verbüßt hatte. Er soll bereits im Juni 2008 geflohen sein und sich dann in der Türkei versteckt haben.

Aus Münster geflohen

Wie der WDR berichtet, handelt es sich bei dem Getöteten um einen Mann aus Billerbeck in Nordrhein-Westfalen. Er soll aus der Haftanstalt Münster geflohen sein und sich in der Türkei versteckt haben.

Unmittelbar nach der Messerattacke hatte eine vermeintliche Geschäftspartnerin des Getöteten türkischen Zeitungen gesagt, der Deutsche sei beruflich in Istanbul gewesen.

Der 26-jährige Täter wurde kurz nach der Tat von zwei Polizisten festgenommen, die sich in unmittelbarer Nähe des Vorfalls befanden. Der psychisch kranke Bettler Ibrahim A. hatte auf den Deutschen eingestochen, weil dieser ihm kein Geld geben wollte.

Die Staatsanwaltschaft in Münster hat bereits ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, wie die deutsche Polizei mitteilte. Ein solches Verfahren werde immer dann auf den Weg gebracht, wenn ein Deutscher im Ausland getötet werde. Die türkische Polizei wird nun ihre Ermittlungsergebnisse an die deutschen Behörden weiterleiten.

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