Leute:Merkel sagt beim Uhu Nein

Die Noch-Bundeskanzlerin macht Vogelfotos zum Abschied, ein Smiley wird für 200 000 Dollar versteigert und Linda Evangelista ist durch eine Schönheitsoperation "brutal entstellt".

Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht den Vogelpark Marlow, 23.09.2021
(Foto: Georg Wendt/dpa)

Angela Merkel, 67, Noch-Bundeskanzlerin, steht bei Vögeln hoch im Kurs. Schwärme von knallbunten Lori-Papageien umflatterten sie beim Besuch im Vogelpark Marlow und fraßen ihr aus der Hand. Einer der australischen Loris landete sogar auf ihrem Kopf. Vor der Bundestagswahl war Merkel auf Abschiedstour in ihrem Wahlkreis in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs. Auch die Wellensittiche ließen sich von der scheidenden Regierungschefin mit Hirse füttern. Ein Vogel war offenbar zu gierig auf den Nektar in Merkels Hand und zwickte die Kanzlerin, zumindest macht sie auf einem Foto ein ziemlich schmerzverzerrtes Gesicht. Nur den ausgewachsenen europäischen Uhu (etwa 60 Zentimeter groß) wollte Merkel nicht halten. "Ne, ne. Ich habe das bei den Sittichen gut gemacht." CDU-Bundestagskandidat Georg Günther, der ihr Nachfolger im Wahlkreis 15 werden will, war da mutiger.

Erstes digitales Smiley für mehr als 200 000 Dollar versteigert
(Foto: Heritage Auctions/dpa)

Scott Fahlman, 73, US-amerikanischer Computerwissenschaftler und Urvater des Emoticons, ist ein ziemlich wertvolles Smiley losgeworden. Er soll es gewesen sein, der die Zeichenkombination :-) am 19. September 1982 erstmals vorgeschlagen hatte, um lustige und ernst gemeinte Nachrichten besser unterscheiden zu können. Nun wurde die Original-Mitteilung in den USA für mehr als 200 000 Dollar versteigert. Das Anfangsgebot für das sogenannte NFT lag bei 1000 Dollar. Ein NFT (Non-Fungible Token) ist eine Art digitales Echtheitszertifikat: Es kann zwar beliebig viele identische Kopien geben, aber nur diese eine gilt als Original.

Model Linda Evangelista
(Foto: Justin Lane/dpa)

Linda Evangelista, 56, früheres kanadisches Topmodel, ist durch eine Schönheitsoperation "brutal entstellt" worden. Sie habe vor rund fünf Jahren (das Foto stammt aus der Zeit) eine Prozedur durchführen lassen, die die Zahl der Fettzellen in ihrem Körper reduzieren solle, schrieb die Kanadierin bei Instagram. Anstelle dessen sei aber das Gegenteil passiert und sie sei trotz zweier Korrektur-Operationen "dauerhaft deformiert" und "nicht wiedererkennbar". Deswegen sei sie in tiefe Depressionen verfallen und zur "Einsiedlerin" geworden. Nun habe sie die zuständige Firma verklagt. "Mit dieser Klage mache ich einen Schritt nach vorne, um die Scham loszuwerden und meine Geschichte öffentlich zu machen. Ich würde gerne wieder aus meiner Tür heraustreten und den Kopf hochhalten, auch wenn ich nicht mehr wie ich selbst aussehe."

Elke Heidenreich
(Foto: Georg Wendt/dpa)

Elke Heidenreich, 78, Schriftstellerin und Literaturkritikerin, hat eine Vergangenheit als Ghostwriterin. Als Studentin habe sie Seminararbeiten im Namen anderer Kommilitonen geschrieben und sich damit etwas dazuverdient, erzählt sie in ihrem neuen Buch. In "Hier geht's lang! Mit Büchern von Frauen durchs Leben" schreibt Heidenreich über ihre Zeit als Studentin: "Ich las die Nächte durch, ich wurde krank, dünn, zwar immer schlauer, aber auch immer elender, und dann gab ich die Putzjobs auf und verdiente hundertfünfzig Mark pro Seminararbeit, die ich für faulere oder blödere Kommilitonen schrieb." Man solle das bitte nicht vergleichen mit komplett abgeschriebenen Doktorarbeiten. "Ganz korrekt war das damals nicht, gebe ich zu, aber mich hat es gerettet."

15/ Schwester Eva bei der Premiere des Filmes FAMILIYE im Cinemaxx in Berlin am 26.4.2018. Roter Teppich, red carpet Ber
(Foto: imago stock/imago images/POP-EYE)

Schwesta Ewa, 37, Rapperin, hat ein verantwortungsvolles Amt übernommen. Sie sei in den Elternbeirat in der Kita ihrer kleinen Tochter gewählt worden, gab sie in einer Story auf Instagram jubelnd bekannt. Die Rapperin, mit bürgerlichem Namen Ewa Malanda, war im Februar aus der Haft entlassen worden. 2017 war sie wegen mehrfacher Körperverletzung und Steuerhinterziehung zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof hatte das Urteil später bestätigt. Einen Teil ihrer Haftstrafe verbüßte sie ohne ihre Tochter. Ein Platz in einer Mutter-Kind-Einrichtung wurde ihr zunächst von der Justiz mit Verweis auf ihre Persönlichkeitsstruktur versagt. Später wurde sie in eine entsprechende Einrichtung verlegt.

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