Meriam Ischag aus Sudan:Zum Tode verurteilte Christin in USA gelandet

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Ihre Geschichte bewegt die Welt: Die im Sudan zum Tode verurteilte Christin Meriam Ischag landet in den USA. Dort wird ihre Familie von jubelnden Menschen begrüßt und von Philadelphias Bürgermeister. Er nennt Ischag eine "Weltfreiheitskämpferin".

  • Die wegen angeblichen Abfalls vom Islam im Sudan zum Tode verurteilte Christin Meriam Jahia Ibrahim Ischag landet in Philadelphia.
  • Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern reiste sie weiter nach New Hampshire, wo jubelnde Menschen die Familie empfingen.
  • Die Ausreise gelang der Familie über Sudans US-Botschaft und Italien.

Ankunft in Philadelphia

Meriam Jahia Ibrahim Ischag ist zusammen mit ihrem Mann und ihren zwei kleinen Kindern am Donnerstag in der Ostküsten-Metropole Philadelphia gelandet. Dort wurde die 26-Jährige von Bürgermeister Michael Nutter begrüßt, wie US-Medien berichten. Nutter würdigte Ischag demnach als "Weltfreiheitskämpferin".

Weiterreise zu Verwandten in New Hampshire

Später reiste die Familie weiter in den Bundesstaat New Hampshire, wo Verwandte von Ischags Ehemann Daniel Wani leben. Wani ist selbst US-Staatsbürger. In New Hampshire wurde die Familie von einer jubelnden Menschenmenge begrüßt.

Vorgeschichte: Wegen Abkehr vom Islam zum Tode verurteilt

Ischag war Mitte Mai im Sudan zum Tode verurteilt worden, weil sie nach dortigem Recht durch die Heirat mit einem Christen vom islamischen Glauben abgefallen war. Eigenen Angaben zufolge war sie trotz ihres muslimischen Vaters von ihrer Mutter im christlichen Glauben erzogen worden. Zwölf Tage nach ihrer Verurteilung brachte sie im Gefängnis eine Tochter zur Welt. Ischags Fall sorgte weltweit für Empörung. Politiker und Menschenrechtsorganisationen setzten sich für die Freilassung der Christin ein. Ein Berufungsgericht hob das Urteil schließlich auf.

Ausreise über US-Botschaft und Italien

Als die Familie ausreisen wollte, wurde Ischag erneut festgenommen, weil sie angeblich gefälschte Dokumente vorgelegt hatte. Ende Juni fand die Familie schließlich Zuflucht in der US-Botschaft in der Hauptstadt Khartum. Diplomaten aus den USA und Italien verhandelten mit den sudanesischen Behörden und erreichten eine Ausreisegenehmigung für die Christin. Bei ihrer Ankunft in Rom wurde sie von Ministerpräsident Matteo Renzi begrüßt und anschließend auch von Papst Franziskus empfangen.

© Süddeutsche.de/AFP/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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