Justizfall in Texas:Eine Mutter kämpft gegen die Todesstrafe

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Melissa Lucio mit zwei ihrer 14 Kinder. Das Kleinere ist Mariah, die mit zwei Jahren starb. (Foto: AP)

Melissa Lucio soll ihre Tochter ermordet haben, sie beteuert ihre Unschuld. Jetzt wurde ihre Hinrichtung aufgeschoben. Aber das US-Justizsystem macht es Insassen wie ihr immer schwerer, fragwürdige Urteile anzufechten.

Von Moritz Geier

Melissa Lucio hat ihn also doch überlebt, ihren Todestag. Dabei wusste sie schon, wie sie sterben würde an diesem 27. April 2022, dass hochdosiertes Pentobarbital durch die Nadel einer Spritze in ihre Vene fließen würde und durch die Vene zu ihrem Herzen. Vielleicht hat ihr auch jemand erklärt, wie es dann weitergeht. Dass ihr Herz das Gift ins Hirn pumpt und in die Nervenzellen des ganzen Körpers. Dass das Gift die Gehirnaktivität herunterdimmt wie ein Lichtschalter. Dass sie einfach einschläft. Dass alles im Körper immer langsamer wird, bis es aufhört zu funktionieren, der Magen, das Herz, das Atmen.

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