SZ-Kolumne "Bester Dinge":Kommt ein Fläschchen angerollt

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(Foto: AFP)

In Mekka wird das heilige Wasser in diesem Jahr von autonom fahrenden Tabletts an die Pilger verteilt. Da könnte sich die katholische Kirche so einiges abschauen.

Von Violetta Simon

Wenn am kommenden Samstag wieder gläubige Musliminnen und Muslime ins saudische Mekka pilgern, werden sie einige Sicherheitsmaßnahmen zu befolgen haben. Die Pilgerinnen und Pilger müssen etwa eine Immunisierung gegen das Coronavirus vorweisen, dürfen nicht jünger als 18 und nicht älter 65 Jahre alt sein, zudem ist die Anzahl der zugelassenen Personen auf 60 000 beschränkt - 2019 nahmen noch etwa zwei Millionen Menschen an der Hadsch teil.

Und noch etwas ist neu in Mekka: Das heilige Wasser aus der Zamzam-Quelle im Hof der großen Moschee, das die Pilger nach dem Gebet als Ritual trinken, wird von Robotern gebracht, in Zehntausenden kleinen Plastikflaschen, damit keine Viren durch das Servicepersonal verteilt werden. Die fahrenden Wasserspender wurden bereits im Juni getestet, wie in einem Video des Nachrichtenportals Euronews zu sehen ist. Die Gefahr, von so einem Etagentablett überrollt zu werden, besteht demnach offenbar nicht: Das Gefährt verhält sich ähnlich wie ein Saugroboter im Wohnzimmer, dank seiner Sensoren erkennt es Hindernisse und weicht zurück.

Von einer derart gelungenen Symbiose aus Tradition und Technik könnten zweifellos auch andere Weltreligionen profitieren - man denke nur an Weihwasserroboter in der katholischen Kirche mit integriertem Teleskop-Segnungsfinger, der von heiliger Geisterhand Kreuzzeichen auf Stirnen malt. Sogar weltliche Einsatzmöglichkeiten wären denkbar, jedoch nicht als rollende Durstlöscher, oh nein! Sondern als souveräne Erscheinung, die immer dann zur Stelle ist, wenn einem mal wieder niemand das Wasser reichen kann.

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