Bei der alljährlichen muslimischen Pilgerfahrt nach Mekka sind am Dienstag offenbar Hunderte Gläubige bei sengender Hitze ums Leben gekommen. Auf 51,8 Grad Celsius sollen die Temperaturen auf dem Gelände der Großen Moschee in Mekka zeitweise laut saudischem Staatsfernsehen gestiegen sein.
Über die genaue Zahl der Toten gibt es unterschiedliche Angaben. Die tunesische Nachrichtenagentur Tunis Afrique Presse schrieb von 35 toten tunesischen Staatsbürgern. Das jordanische Außenministerium gab bekannt, dass es 41 Bestattungsgenehmigungen für jordanische Pilger ausgestellt habe. Die iranische Nachrichtenagentur Irinn meldete den Tod von elf Iranern und die Einlieferung von 24 weiteren ins Krankenhaus. Nach Angaben der senegalesischen Presseagentur sind drei Senegalesen gestorben. Das indonesische Gesundheitsministerium berichtete von 144 Todesfällen unter Indonesiern. Die Zahlen konnten nicht unabhängig bestätigt werden. Mehr als 2700 Pilger seien wegen hitzebedingter Erkrankungen behandelt worden, teilte das Gesundheitsministerium mit.
Viele der Todesfälle seien auf die extreme Hitze zurückzuführen, teilten Familienangehörige in sozialen Medien mit. Andere Familien suchten weiterhin in saudischen Krankenhäusern nach vermissten Angehörigen. Behörden riefen Gläubige dazu auf, Sonnenschirme zu tragen, sich zur besonders heißen Mittagszeit nicht draußen aufzuhalten und genügend Wasser zu trinken.
Die Pilgerfahrt hatte am Freitag begonnen und endet am Mittwoch. Nach Angaben des saudischen Statistikamtes werden in diesem Jahr mehr als 1,8 Millionen Pilger erwartet. In den vergangenen 30 Jahren sind bei der Pilgerfahrt nach Saudi-Arabien Hunderte Menschen bei Massenpaniken, Zeltbränden und anderen Unfällen ums Leben gekommen. Die Pilgerfahrt nach Mekka ist eine einmalige Pflicht für alle Muslime, um die religiösen Riten zu vollziehen, die der Prophet Mohammed vor 14 Jahrhunderten seinen Anhängern gelehrt hat.