Mehrere Menschen ertrunken:Flüchtlingsdrama vor Florida

Völlig überladen: Vor der Küste Floridas ist ein Boot mit Flüchtlingen aus Haiti gekentert. Neun Menschen sind dabei ums Leben gekommen.

Beim Untergang eines überfüllten Flüchtlingsboots vor der Küste von Florida sind mindestens neun Bootsflüchtlinge aus Haiti ertrunken. Das Boot kenterte am Mittwoch etwa 24 Kilometer vor Boynton Beach, teilte die Küstenwacht mit. 16 Flüchtlinge konnten gerettet werden.

Ein Helfer bringt einen der Überlebenden an Land: Das Boot aus Haiti kenterte am Mittwoch etwa 24 Kilometer vor Boynton Beach. (Foto: Foto: Reuters)

"Das Boot war offensichtlich überladen", sagte James Fitton von der Küstenwache in Miami. "Es ist eine Tragödie, dass jemand so gefühllos mit menschlichem Leben umgeht."

Die Küstenwache vermutet, dass es sich um einen Fall von organisiertem Menschenschmuggel handelt. Das Boot brach am Dienstagabend mit etwa 30 Menschen an Bord, unter ihnen auch Frauen und Kinder, von den Bahamas aus zu seiner Fahrt in Richtung Florida auf. Bei den Toten handelt es sich um sechs Frauen, zwei Männer und ein Kind.

An dem Bergungseinsatz nahmen zwei Hubschrauber, ein Flugzeug und drei Boote teil. Seit Oktober vergangenen Jahres hat die Küstenwacht 1.377 Flüchtlinge aus Haiti aufgebracht. Im gleichen Siebenmonatszeitraum ein Jahr zuvor waren es 972 gewesen.

Ein Pfarrer der haitianischen Gemeinde in Fort Lauderdale, Luke Harrigan, sagte, in Haiti würden 2000 bis 4000 Dollar für die illegale Einreise in die USA verlangt. Haiti gilt als ärmstes Land der westlichen Hemisphäre. Die Lebenssituation der Menschen in Haiti hat sich weiter verschlechtert, nachdem im vergangenen Jahr vier tropische Stürme über die Insel Hispaniola hinweggezogen waren. Dabei kamen rund 800 Menschen ums Leben.

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