Presseschau zum Megxit:"Die Wut der Queen"

Presseschau zum Megxit: Die britischen Medien sind sich einig: Die königliche Familie ist nicht "amused" über den Rückzug von Prince Harry und seiner Frau Meghan.

Die britischen Medien sind sich einig: Die königliche Familie ist nicht "amused" über den Rückzug von Prince Harry und seiner Frau Meghan.

(Foto: AFP)

Für viele Medien ist die Entscheidung von Herzogin Meghan und Prinz Harry ein Skandal. Das Verhältnis zwischen Paar und Presse gilt als angespannt.

Die britische Sun bescheinigt dem Paar, mit der Entscheidung einen Bürgerkrieg entfacht zu haben. Die Queen sei tief bestürzt:

"Die Queen ist traurig. Charles und Will glühen vor Wut. (...) Es gibt Verärgerung darüber, wie sie das gemacht haben, ohne sich Gedanken über die Auswirkungen zu machen. (...) Meghan Markle hat die totale Kontrolle über Harrys Leben übernommen."

Auch die Daily Mail geht von einer wütenden Queen aus. Dabei hätten Harry und Meghan es vor ihrer Ankündigung nicht einmal für nötig gehalten, der königlichen Majestät vorher Bescheid zu geben - ein Skandal:

"Die Queen, Prinz Charles und William haben alle von der Entscheidung im Fernsehen erfahren. Die königliche Familie sei tief enttäuscht. Die persönliche Erklärung tauchte ohne jegliche Diskussion zwischen den Sussexes und dem Rest der Familie auf. Ein königlicher Insider hat die Ankündigung als eine 'schlampige' und unfaire Art und Weise, Ihre Majestät zu behandeln, bezeichnet."

Das News-Portal Metro zitiert einen der größten Kritiker des Paares, den britischen TV-Moderator Piers Morgan, der unermüdlich twittert:

"Piers Morgan verschwendete keine Zeit, um seine Gedanken über Harrys und Meghans Entscheidung mitzuteilen, als Senior Royals zurückzutreten. Er war einer der bekanntesten Kritiker des Paares und hat sich sofort bei Twitter gemeldet, um zu schreiben, dass er das kommen sah. Der Moderator von 'Good Morning Britain' schrieb: 'Die Leute sagen, dass ich Meghan Markle zu kritisch gegenüberstehe - aber sie hat ihre Familie abserviert, ihren Vater, die meisten ihrer alten Freunde, Harry von William getrennt und hat ihn nun von der königlichen Familie abgespalten.'"

Der Guardian sieht den, wie kann er anders heißen, "Megxit" weltweit in den Schlagzeilen. Das Paar werde allerdings von der Öffentlichkeit unterschiedlich behandelt:

"Inmitten des Analyse-Meeres der königlichen Beobachter und einer etwas frostigen Reaktion des Buckingham Palace wurde Meghan - die aus Kanada zu Prinz Harry zog - zum Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, wobei Meghan und Megxit bald in der ganzen Welt auf Twitter die Charts anführen. Viele freuten sich über die Nachricht und applaudierten der Unabhängigkeit, die das Paar zeigte, indem sie ihren eigenen Weg gehen und ihr eigenes Geld verdienen wollten."

Presseschau zum Megxit: Die britische Zeitung The Sun betitelt ihre Geschichte zu Harry und Meghan mit der Überschrift "Megxit".

Die britische Zeitung The Sun betitelt ihre Geschichte zu Harry und Meghan mit der Überschrift "Megxit".

(Foto: Tolga Akmen/AFP)

Die BBC glaubt, die Royal Family sei gekränkt, weil das Paar ein neues Kapitel ohne sie beginnen möchte:

"Prinz Harry und Meghan konsultierten keinen der älteren Royals, bevor sie die Erklärung abgaben. (...) Der Buckingham-Palast wurde 'überrumpelt', sagte der königliche BBC-Korrespondent Jonny Dymond."

Die New York Post titelt - wie so viele - mit dem Schlagwort "Megxit" und zeigt eine Fotocollage. Zu sehen ist ein heruntergekommenen aussehendes Pärchen beim Biertrinken und Rauchen auf der Couch. Dort, wo die Köpfe sitzen, sind Bilder von Meghan und Harry montiert:

"Prinz Harry und Meghan Markle bestätigten am Mittwoch das Undenkbare: Sie verließen die königliche Familie. Aber was bedeutet das für sie? Die Bombe, die das Paar abgeworfen hat, ist beispiellos, und während frühere Royals wie Prinzessin Diana und Sarah, Herzogin von York, durch Scheidung exkommuniziert wurden, wollen die beiden Mitglieder der ikonischen Institution bleiben."

Der Independent geht davon aus, dass das Paar jetzt seine Zeit zwischen Großbritannien und Nordamerika aufteilen wird. Die Zeitung spekuliert über einen Umzug nach Kanada:

"Das passiert inmitten von Spekulationen, dass das Paar nach Kanada ziehen will, und nur einen Tag, nachdem sie dem kanadischen Botschaftspersonal persönlich für die Gastfreundschaft gedankt haben, die sie während eines sechswöchigen Weihnachtsurlaubs in Vancouver mit Doria Ragland, Meghans Mutter, genossen haben."

Und die deutschen Medien? Die Bunte sieht Meghan und Harry nun auf eigenen Wegen wandeln:

"Ein Erdbeben erschüttert die britische Monarchie: Prinz Harry und Herzogin Meghan verkündeten am Mittwoch auf ihrem Instagram-Account, dass sie sich aus der Königsfamilie zurückziehen. Künftig wollen sie ihre Zeit zwischen Nordamerika und Großbritannien aufteilen, finanziell unabhängig werden und ein neues Kapitel in ihrem Leben starten. Ein großer Schritt, der im Königreich einiges auf den Kopf stellt."

Presseschau zum Megxit: Die Neuigkeiten aus dem britischen Königshaus haben es bei zahlreichen Zeitungen auf den Titel geschafft.

Die Neuigkeiten aus dem britischen Königshaus haben es bei zahlreichen Zeitungen auf den Titel geschafft.

(Foto: AP)

Die Gala stellt die entscheidende Frage nach den künftigen royalen Finanzen:

"Auf der offiziellen Website erklärten die Eltern von Baby Archie, acht Monate, wie sie künftig ihre Finanzen regeln wollen. Auf den sogenannten "Sovereign Grant", der Mitgliedern des Königshauses zusteht, die im Auftrag von Queen Elizabeth, 93, Termine wahrnehmen, will das Paar verzichten. Der Grant macht fünf Prozent ihrer Einnahmen aus. Die restlichen 95 Prozent stellt Prinz Charles, 71, seinem Sohn und seiner Schwiegertochter zur Verfügung; dieses Geld stammt aus Einnahmen aus seinem Herzogtum Cornwall."

Die Bild der Frau sieht den Buckingham-Palast schon seit längerer Zeit durch Irritationen erschüttert:

"Bereits nach der Geburt ihres Sohnes Archie Mountbatten-Windsor im Mai 2019 haben die beiden darauf verzichtet, ihm einen offiziellen Adelstitel zu verleihen. Vielmehr solle ihr Kind als Privatbürger aufwachsen. Zuvor gab es Irritationen, da Prinz Harry und Herzogin Meghan Weihnachten nicht in England feiern wollten. Außerdem wollten sie den Instagram-Account, den sie gemeinsam mit Harrys Bruder Prinz William und dessen Ehefrau Herzogin Kate betrieben, verlassen und einen eigenen beginnen."

Die Intouch sieht das Leben über den beiden zusammenbrechen und zitiert aus kritischen Kommentaren unter der Social-Media-Erklärung des Paares:

"Obwohl Harry stets große Beliebtheit beim Volk genoss, heißt es unter dem Rücktritts-Posts: 'Werden wir eine Rückerstattung von all dem Geld erhalten, das sie (direkt & indirekt) vom britischen Steuerzahler genommen haben?' sowie 'Die Leute machen sich über William lustig, weil er so lange gewartet hat, um Catherine einen Antrag zu machen, aber das ist der Grund, warum diese Männer Frauen heiraten müssen, die zum königlichen Leben fähig sind. Harry und Meghan waren in 16 Monaten verlobt, verheiratet und schwanger.' Autsch! Was Meghan und Harry über diese bösen Worte denken, ist nicht bekannt."

Das Ok! Magazin empfindet die Reaktion der Queen als überraschend und erinnert an die fehlenden Fotos während der Weihnachtsansprache:

"Oh, oh! Angeblich sollen die Gemüter unter den britischen Royals bereits seit Monaten erhitzt sein! Die Queen hatte bei ihrer Weihnachtsansprache Bilder der kompletten Königsfamilie auf den Tisch gestellt - nur das Foto von Harry, Meghan und Archie fehlte - ein Wink mit dem Zaunpfahl? Gerüchten zufolge wollen die Sussexes nun komplett nach Kanada auswandern - das ginge aber nur, wenn sie sich komplett ihren royalen Pflichten entziehen. Damit scheint der erste Schritt für den endgültigen Bruch mit dem britischen Königshaus getan zu sein."

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