Medizin:Sekt und Schnittchen

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Rio de Janeiro ist eine Millionenstadt - die meisten der Kinder dort kommen per Kaiserschnitt zur Welt, obwohl das medizinisch nicht nötig wäre. (Foto: Regina Schmeken)

Die WHO warnt seit Längerem schon vor dem globalen Trend zur Entbindung per Kaiserschnitt. Weltweit steigen die Zahlen, doch nirgendwo so sehr wie in Brasilien. Warum nur?

Von Boris Herrmann

Gleich zu Beginn ihrer Schwangerschaft erhielt Susan Katz, 29, von ihrem Frauenarzt einen Kostenvoranschlag. Er war unterteilt in eine "natürliche Geburt" und eine "normale Geburt". Mit der normalen Geburt war ein Kaiserschnitt gemeint. Susan Katz, eine Brasilianerin aus Rio mit US-amerikanischen Vorfahren, hatte sich aber längst für jene Form der Entbindung entschieden, die sie für normal hält: für eine Vaginalgeburt. "Die Natur wird sich schon etwas dabei gedacht haben, als sie den Säugetieren das zugemutet hat", meint sie. Im Laufe ihrer Schwangerschaft hat sie allerdings viel über die Normalität in Brasiliens Kreißsälen gelernt. Etwa dies: "Die Natur ist dort praktisch abgeschafft."

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