Corona und Fehlverhalten:"Wenn wir uns ärgern, entfällt die Empathie"

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Was tun, wenn jemand keine Maske trägt? Ein Sozialpsychologe erklärt, woher der Drang kommt, andere zu erziehen, weshalb der Eingriff in die Privatsphäre anderer Mut beweist und warum bei Belehrungen eine emotionale Ansprache meist erfolgreich ist.

Von Violetta Simon

Dem Kellner im Restaurant hängt der Mundschutz unter der Nase, die Mitfahrerin im Zug lässt ihn lieber gleich in der Tasche stecken. Gefühlt wird der Umgang mit den Gesichtsmasken, die vor dem Coronavirus schützen sollen, immer lascher. Dieser Umstand wirft die Frage auf, wie wir miteinander umgehen wollen: Ist es aufdringlich, den anderen darauf anzusprechen? Riskiert man womöglich einen Streit, eine lautstarke Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit, weil der Angesprochene sich belehrt fühlt? Nachdem ein Mann im rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein kürzlich einen Tankstellenmitarbeiter erschoss, der ihn auf die Maskenpflicht hinwies, hat das Thema noch mal eine ganz neue Dimension angenommen. Der Sozialpsychologe Stefan Pfattheicher hat unter anderem zu den Auswirkungen von Empathie geforscht und dazu, wie Menschen sich innerhalb einer Gesellschaft gegenseitig reglementieren. Er rät zu mehr Mut.

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