Der Mensch kann zu 150 anderen Menschen stabile soziale Beziehungen führen. Mehr wären ihm zu viel. Klar, er muss ja auch noch schlafen, Rentenversicherungspunkte sammeln und für Ottolenghi-Rezepte einkaufen gehen. Die gar nicht so niedrige Zahl 150 stammt vom britischen Psychologen Robin Dunbar und wird deshalb seit Anfang der Neunzigerjahre Dunbar-Zahl genannt. Schon ein gutes Jahrzehnt später wurde sie allerdings von der Realität überholt, denn mit Facebook, einer in den Nullerjahren verheißungsvollen Website, entwickelten sich die menschlichen kognitiven Fähigkeiten offenbar weiter: 150 Kontakte? Da ging noch mehr.
Soziale Medien:Goodbye, Facebook
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Facebook und Instagram, das waren peinliche Fotomarkierungen, etwas zu intime Einblicke in andere Leben, vor allem aber die schöne Utopie, mit der halben Welt befreundet sein zu können. Was müsste man nicht alles zurücklassen, wenn man von hier fortginge.
Essay von Marcel Laskus

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