Dieser Mann kommt aus einer anderen Zeit, sagen seine Kritiker. Und zumindest äußerlich haben sie damit recht: Die Show ist gerade vorbei, da sitzt Mario Barth im fahl beleuchteten Backstage-Bereich in Frankfurt am Main und sieht so aus wie Mario Barth vor 20 Jahren. Noch immer hat er eine pragmatische Kurzhaarfrisur und einen Ein-paar-Tage-Bart, noch immer verfügt er über einen trainierten Bizeps und einen kleinen Ansatz von Bauch. Nur die Lautstärke, die von ihm ausgeht, oder eben nicht ausgeht, ist ungewohnt. Ruhig wirkt er, in den Händen hält er das Smartphone und beantwortet bei Instagram gerade die Nachricht eines Fans. Umziehen, Cola-Dose auf, seiner Freundin erzählen, wie die Show war. Das ist sein Ritual. Dann schaut er auf und präsentiert sein bekanntes Grinsen, das lauernd ist und völlig offenlässt, was als Nächstes passieren könnte - eine kumpelhafte Umarmung oder ein verbaler Schlag in die Fresse.
Comedy:"Wahnsinnig viele Menschen finden lustig, was ich tue"
Lesezeit: 8 Min.
20 Jahre lang hat Mario Barth mit großem Erfolg dieselben Gags gemacht: Männer, Frauen, Klischees. Neuerdings lästert er auch über Veganer und das Gendern. Kann diese Art von Humor heute noch funktionieren?
Von Marcel Laskus, Frankfurt am Main
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