SZ-Kolumne "Bester Dinge":Quadratisch, praktisch, Spaghetti-Eis

(Foto: imago/Hans Blossey)

Mannheim wurde von einem Reiseführer gerade zur Stadt des Jahres erklärt. Naja, zur Insiderstadt. Eine Insider-Liebeserklärung.

Von Jana Anzlinger

"Hea, hosch des g'sehe mit derre Reisefiehrer-Gschicht? Do steht Monnem sei schee für 'Insider'. Wegge derre Buu-Gaa."

"Hajo, des wisse mer doch, dass Monnem halt schee is. "

"Hajo."

"Alla Hopp."

"Alla."

Ungefähr so könnte eine Unterhaltung irgendwo in Mannheim dieser Tage ablaufen. Kurze Übersetzung und Zusammenfassung: Ein Reiseführer des "Marco Polo"-Verlags kürt Mannheim zum Insidertipp des kommenden Jahres und begründet dies mit der geplanten Bundesgartenschau. Echte Insider, also Menschen aus Mannheim, brauchen jedoch weder eine Buga noch ein Buch, um die Stadt an Rhein und Neckar zu schätzen. Ja, genau, Mannheim liegt an zwei Flüssen, beide haben tolle grüne Auen und treffen sich sogar in der Stadt.

So bodenständig, direkt und schnörkellos wie ihr Dialekt, siehe oben, sind auch die Mannheimer selbst. Die paar Schnösel, die doch in der einstigen Arbeiterstadt gelandet sind, studieren meist BWL an der Universität, die übrigens in einem Barockschloss untergebracht ist. Das wiederum liegt am Rand der Innenstadt, die in Quadrate aufgeteilt ist. Statt Poststraße und Parkstraße gibt es hier N6 und Q7. Und in ebenjenen Quadraten versteckt sich einige Kreativität und Weltoffenheit. Tatsächlich gehören zu den Dingen, die in Mannheim erfunden wurden: das Fahrrad, der Traktor, das Auto, die Fernwärme und das Spaghetti-Eis. Von wegen Insidertipp.

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