Unwetter auf den Balearen:Mallorca: Mindestens neun Tote nach heftigen Regenfällen

  • Seit Montagabend haben Unwetter über dem Mittelmeer auf Mallorca zu Starkregen, Hagel und Überschwemmungen geführt.
  • Den Behörden zufolge sind in der Nacht auf Mittwoch mindestens neun Menschen ums Leben gekommen, weitere Personen werden vermisst.
  • Besonders betroffen ist die Ortschaft Sant Llorenç im Nordosten der Insel.

Heftige Regenfälle haben auf Mallorca viele Straßen in reißende Flüsse verwandelt, mindestens neun Menschen sollen übereinstimmenden Berichten lokaler Medien und der Sicherheitsbehörden ums Leben gekommen sein. In der Gemeinde Sant Llorenç im Osten der spanischen Urlaubsinsel trat am Dienstagabend ein Sturzbach über die Ufer. Die Wassermassen rissen dort zahlreiche Autos mit und überfluteten ganze Straßenzüge, wie auf Bildern und Videos von Medien und des Wetterdienstes der Balearen zu sehen war.

Der Zeitung Diario de Mallorca zufolge entdeckten Rettungskräfte einen 71-Jährigen, der in seinem Keller ertrunken war. Eine Frau sei ebenfalls tot in ihrem Haus gefunden worden, eine weitere offenbar infolge des Unwetters ums Leben gekommene Person entdeckten Einsatzkräfte um drei Uhr morgens auf einem Privatgrundstück.

Unter den Opfern seien auch zwei britische Urlauber, berichtete der Fernsehsender RTVE unter Berufung auf die Behörden. Demnach waren die Männer in dem Küstenort S'Illot in einem Taxi unterwegs, als sie von den Fluten überrrascht wurden.

Am stärksten vom Unwetter betroffen war der Osten Mallorcas. Dort standen Landstraßen und Häuser unter Wasser. Innerhalb von nur zwei Stunden seien etwa 220 Liter pro Quadratmeter gefallen, heißt es von den Behörden. Einige Autofahrer seien am späten Abend wegen der Überschwemmungen noch in ihren Fahrzeugen gefangen gewesen, berichtet Diario de Mallorca. Mehrere Personen würden noch vermisst. Deutsche gehören laut Auskunft des Generalkonsulats der Bundesrepublik in Palma de Mallorca nicht zu den Opfern.

Ein Tourist, der seinen Urlaub in einem Hotel im Küstenort Cala Mendia verbringt, wurde in der Mallorca-Zeitung mit den Worten zitiert: "Hier waren heute zwei Wirbelstürme zu sehen, zum Glück nur auf dem Meer. Zwischendurch geht im Hotel der Strom aus, und aus einigen Lampen kommt Wasser heraus." Ministerpräsident Pedro Sánchez wolle am Mittwoch auf die Insel fliegen, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen, teilte die Regierung in Madrid mit.

Verkehrslage auf der Insel

Auf der Seite http://www.conselldemallorca.info/sit/incidencies/ informiert die autonome Region Mallorca über die Verkehrslage auf den Straßen der Insel und über Gefahrenmeldungen.

Auf Mallorca regnet es schon seit Montag sehr heftig, in einigen Orten hat es auch gehagelt. Durch das Unwetter kam es nach Medienberichten auf dem Flughafen von Palma am Montag und Dienstag zu Verzögerungen. Aus Sicherheitsgründen sei der zeitliche Abstand zwischen den Landungen vergrößert worden, hieß es. In der Hauptstadt und auch am sogenannten "Ballermann" östlich von Palma war die Lage aber weitgehend normal. Am Donnerstag soll sich die Wetterlage deutlich entspannen.

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