Die Regierung der Balearen hat am sogenannten Ballermann auf Mallorca und auch in anderen Partyzonen der spanischen Mittelmeerinseln den Alkoholkonsum auf offener Straße verboten. Die Verschärfung der sogenannten Benimmregeln war am Freitag in Palma bekannt gegeben worden und trat am Samstag mit der Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft. Nun droht Urlaubern und natürlich auch Einheimischen, die zum Beispiel mit der offenen Bierdose am Strand oder auf öffentlichem Grund erwischt werden, ein Bußgeld zwischen 500 und 1500 Euro.
Zur Bekämpfung des "Sauftourismus" hatte die Regionalregierung zuletzt 2020 ein Gesetzespaket geschnürt, das dann durch die Corona-Pandemie etwas unterging. Nun werden Teile des Gesetzes mittels eines Dekrets verändert. Zuvor waren lediglich Trinkgelage, sprich der Alkoholkonsum in der Gruppe, auf offener Straße verboten. Wobei die Höchstanzahl der Personen nicht definiert war. Jetzt darf gar kein Alkohol mehr auf offener Straße oder auch am Strand getrunken werden, selbst wenn man allein unterwegs ist.
Mickie Krause: "Was spricht dagegen?"
Das Verbot betrifft auf Mallorca aber nicht die ganze Insel, sondern vor allem die deutsche Urlauberhochburg Playa de Palma östlich der Inselhauptstadt und die britische Partyzone Magaluf westlich von Palma. Betroffen ist auch Sant Antoni de Portmany auf Ibiza.
Partysänger Mickie Krause, 53, sieht das neue Verbot zwiegespalten. "Also mich stört es eigentlich nicht, wenn an der Playa und am Strand Alkohol getrunken wird", sagte Krause der Deutschen Presse-Agentur. Er gehe selbst gern mit Freunden an den Strand und trinke dort gemütlich ein Sixpack Bier. "Was spricht dagegen?" Was ihn allerdings störe: Wenn die Partygänger einfach ihren Müll liegen lassen. "Da frage ich mich immer, ob die Leute keine Erziehung genossen haben. Das ist für mich unerklärlich." Es sehe morgens an der Playa de Palma teilweise aus "wie auf einer Müllhalde", monierte Krause. "Und manchmal ist das schon ein Grund zu sagen: Wenn ihr euch nicht benehmen könnt, dann braucht es einfach solche Regelungen."
Das neue Dekret gilt zunächst bis Ende 2027. Danach sei man guten Mutes, die Exzesse auch ohne strenge Regeln unter Kontrolle bekommen zu können, hieß es in der Mitteilung. Es bleibt abzuwarten, mit welcher Strenge die Polizei die neue Verordnung umsetzt.