Süddeutsche Zeitung

Mali:Dutzende Tote bei Massenpanik

Zehntausende Muslime wollen sich im Stadion von Malis Hauptstadt Bamako segnen lassen - doch dann bricht Panik aus. Tödliche Panik.

Bei einer Massenpanik nach einem muslimischen Fest sind im westafrikanischen Mali mindestens 36 Menschen zu Tode getrampelt und 70 weitere verletzt worden.

Die meisten der vorwiegend weiblichen Opfer standen ganz vorne, um sich von Imam Usman Madano Haidara berühren zu lassen. Sie hofften auf seine schützenden und heilenden Kräfte.

Das Unglück ereignete sich am Montag in einem Stadion in der Hauptstadt Bamako, wie der Minister für Innere Sicherheit und Zivilschutz, Sadio Gassame, mitteilte. Die Panik sei ausgebrochen, als Zehntausende Gläubige im Anschluss an die Feier das Modibo-Keita-Stadion verlassen wollten, sagte Gassame. Viele von ihnen seien gegen ein Absperrgitter gedrückt worden. Mindestens 64 Menschen wurden verletzt. Das Modibo-Keita-Stadion verfügt über 25.000 Plätze.

Vor einem Krankenhaus der Hauptstadt versammelten sich Familien, die um das Schicksal ihrer Angehörigen bangten. Die Ärzte bereiteten eine Liste mit den Namen der Opfer vor. Die Gläubigen hatten sich in dem Stadion versammelt, um das malische Fest Maouloud zur Geburt des Propheten Mohammed zu feiern.

Bereits im vergangenen Jahr waren in dem westafrikanischen Staat am Vorabend der Feiern zu Mohammeds Geburt 26 Menschen bei einer Massenpanik umgekommen. Das Unglück ereignete sich an Timbuktus berühmter Djinguereber-Moschee aus dem 14. Jahrhundert. Grund waren nach Angaben der Behörden Bauarbeiten, die bei der rituellen Umrundung der Moschee die Passage versperrten.

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AFP/dapd/cag
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