Seit mehr als zwei Jahren ist ungewiss, was mit Flug MH370 passiert ist. Von dem Wrack der Malaysia-Airlines-Maschine fehlt weiterhin jede Spur. Der Flieger mit 239 Passagieren steuerte anders als geplant von Kuala Lumpur nicht nach Peking, sondern eine Route in den südlichen Indischen Ozean an - offenbar so lange, bis der Treibstoff ausging.
Diese nicht planmäßige Route wurde auf dem Flugsimulator des Kapitäns geübt, wie neue Ermittlungserkenntnisse zeigen. Die australische Behörde Transport Safety Bureau bestätigt, dass die ausgewerteten Daten des heimischen Computers des Piloten eine Route in den südlichen Indischen Ozean zeigen. Nicht erwiesen ist, ob er sie selbst erstellte.
Damit bestätigen die Australier einen Bericht des New York Magazine von vergangener Woche. Demnach übergaben die malaysischen Behörden dem US-Bundeskriminalamt FBI Festplatten des Flugsimulators. Der Kapitän habe weniger als einen Monat vor dem Verschwinden der Malaysia-Airlines-Maschine mehrere Routen simuliert, unter anderem offenbar die Unglücksstrecke. Dem Magazin zufolge sind die FBI-Erkenntnisse, die Malaysia in seinem veröffentlichten Untersuchungsbericht ausgelassen habe, der bisher stärkste Hinweis darauf, dass es sich um eine geplanten Mord bzw. erweiterten Suizid des Piloten gehandelt habe. Bewiesen ist diese Theorie aber nicht, Malaysia dementierte den Bericht des New York Magazine. Auch die australische Behörde verwies darauf, dass die neuen Erkenntnisse nur die Möglichkeit einer geplanten Route zeigen, nicht aber, ob der Pilot das Flugzeug absichtlich abstürzen ließ.
Die Maschine mit 239 Insassen sollte am 8. März 2014 planmäßig von der malaysischen Hauptstadt nach Peking fliegen, hatte aber kurz nach dem Start einen völlig anderen Kurs eingeschlagen. Die Suche nach dem Wrack ist bisher erfolglos verlaufen. Mehrere Trümmerteile sind aber an Küsten im südlichen Afrika angespült worden. Vergangene Woche wurde bekannt, dass die Suche demnächst eingestellt wird.