Süddeutsche Zeitung

Malaysia-Airlines-Flug MH370:Unterwassersuche nach verschollener Boeing startet

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Nach Flug MH370 wird jetzt gezielt unter Wasser gesucht. Zwei Schiffe sollen mithilfe von Spezialgeräten das Wrack der Boeing und seine Blackbox orten. Die Zeit drängt.

Im Indischen Ozean wird jetzt auch unter Wasser nach der verschollenen Maschine des Flugs MH370 gesucht. Zwei Marineschiffe konzentrierten sich dabei auf Signale der Blackbox, sagte Angus Houston, der dem Koordinationszentrum der Suche in Australien ( Joint Agency Coordination Centre, JACC) vorsteht.

Das britische Vermessungsschiff HMS Echo und das australische Hilfsschiff ADV Ocean Shield kämen sich bei der Suche auf einer Fährte von insgesamt 240 Kilometern Länge entgegen. Die Ocean Shield verwendet dabei ein TPL-System ( Towed Pinger Locator), ein Spezialgerät, das helfen soll, die Blackbox zu lokalisieren. Die HMS Echo verfügt nach Informationen des US-Senders CNN über ein ähnliches Gerät.

Das jetzt gewählte Suchgebiet beruht allerdings nur auf Schätzungen. "Wir fangen dort mit der Unterwassersuche an, wo das Flugzeug mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit ins Wasser gestürzt ist", erklärte Houston. "Die Entscheidung fiel auf der Basis von Daten, die erst seit Kurzem zur Verfügung stehen", sagte er auf einer Pressekonferenz.

Wettervorhersage ist günstig, zehn Kilometer Sichtweite

In den vergangenen Wochen hatten die Behörden das Seegebiet, in dem nach der vermissten Passagiermaschine gesucht wurde, immer wieder neu eingegrenzt. Auf mehreren Satellitenaufnahmen waren vermeintliche Wrackteile zu sehen, auch von Flugzeugen und Schiffen wurden Objekte im Meer gesichtet. Doch alle Teile, die bisher geborgen wurden, stellten sich als gewöhnlicher Müll heraus.

Inzwischen ist es fast vier Wochen her, dass die Boeing 777 mit 239 Menschen an Bord verschwunden ist. Für das Auffinden der wahrscheinlich abgestürzten Maschine bleibt nur noch wenig Zeit. Die Pinger einer Blackbox sind batteriebetrieben und senden daher nach etwa 30 Tagen keine Signale mehr aus.

Die Suche nach dem Wrack geht auch über der Wasseroberfläche weiter. Bis zu 14 Flugzeuge und neun Schiffe sollen an diesem Freitag im Einsatz sein. Die Wettervorhersage ist günstig, die Sichtweite beträgt zehn Kilometer, teilte das JACC mit. Die BBC zitierte Australiens Premier Tony Abbott mit den Worten, der Versuch, MH370 aufzuspüren sei wahrscheinlich "die schwierigste Suche, die jemals aufgenommen wurde".

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