Süddeutsche Zeitung

Malaysia Airlines:Malediven steigen in Suche nach MH370 ein

Lesezeit: 1 min

17 Monate ist es her, dass Flug MH370 verschwand, Ende Juli wurde ein Steuerruder, das vermutlich von der verschollenen Boeing 777 stammt, auf der Insel La Réunion angespült - 3200 Kilometer südwestlich der Malediven. Jetzt will auch der Inselstaat in die Suche einsteigen, berichtet der britische Guardian. Polizeiangaben zufolge waren entlang der nördlichen Atolle des Malediven-Archipels im Indischen Ozean unidentifizierte Wrackteile aufgetaucht.

Schlagzeilen hatten die Malediven schon einmal im Zusammenhang mit der verschwundenen Maschine von Malaysia Airlines gemacht: Fischer wollten über einer abgelegenen Insel am 8. März 2014 - an diesem Tag verschwand das Flugzeug auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking mit 239 Menschen an Bord - ein sehr tief fliegendes Flugzeug gesichtet haben. Die Regierung dementierte damals jedoch. Das Radar habe nichts Derartiges erfasst.

"Es gibt eine neue Aufmerksamkeit"

Der Einstieg in die Suchaktion erfolgt spät: Manche der Funde auf den Malediven seien schon einen Monat her, sagte ein Polizeisprecher. Die Behörden wurden aber offenbar erst am Samstag alarmiert. "Es gibt eine neue Aufmerksamkeit seit der Entdeckung auf La Réunion", so der Sprecher. Nach dem Fund auf La Réunion hatten die malaysischen Behörden das nahe gelegene Madagaskar und Südafrika als mögliche weitere Fundorte alarmiert. Auch Mauritius beteiligt sich seitdem an der Suche.

Mohamed Shareef, Minister im Präsidentenbüro der Malediven, erklärte dem Guardian zufolge, man werde eng mit Malaysia zusammenarbeiten. Malaysia führt als Heimat der betroffenen Fluggesellschaft die Untersuchung zur Unglücksursache.

Das größte Fundstück ist 2,4 mal 0,6 Meter lang

"Wir sammeln alle unidentifizierten Wrackteile und lagern sie in einer Halle, damit Malaysia Tests durchführen kann und klären, ob diese von deren Flugzeug stammen oder nicht", sagte Shareef. Selbst werde man keine Tests durchführen, habe aber Fotografien der Fundstücke verschickt und warte nun auf Antwort.

Lokale Medien berichteten, das größte Fundstück sei 2,4 mal 0,6 Meter lang und ein paar Tage zuvor angespült worden. Es scheint sich dabei um Baumaterial zu handeln. Dennoch hätten die Behörden es mitgenommen, damit die ausländischen Experten es untersuchen können.

Auch auf La Réunion wird intensiv nach weiteren Wrackteilen gefahndet. Frankreich sucht das Seegebiet östlich der Insel ab. Für die Beobachtung werden Flugzeuge, Hubschrauber und Schiffe eingesetzt. Auch die in der Region stationierte französische Marine ist beteiligt. Die Suchaktion ist zunächst auf eine Woche angesetzt.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2602024
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/afis
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.