Die italienische Polizei hat bei zwei Operationen in Neapel und Sizilien fast hundert mutmaßliche Mitglieder der Mafia festgenommen. Zudem sei Besitz im Wert von 500 Millionen Euro beschlagnahmt worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Einsatzleiter Giampaolo Ganzer erklärte, durch die Aktion sei die Cosa Nostra in der sizilianischen Stadt Catania und ihrer Umgebung "enthauptet" worden.

Die Festnahmen seien das Ergebnis fünfjähriger Ermittlungen, berichteten italienische Medien. Die Staatsanwaltschaft wirft den Festgenommenen unter anderem kriminelle Vereinigung, Mord und Erpressung vor.
Bei dem ersten Einsatz im Großraum Neapel wurden der Staatsanwaltschaft zufolge 50 Mitglieder des Mafiaclans Lo Russo festgenommen, darunter auch zwei Frauen. Auch wurden vier Polizisten unter dem Verdacht festgenommen, Bestechungsgeld von Lo Russo angenommen zu haben. Zudem wurden Immobilien, Bankkonten sowie Fahrzeuge im Wert von insgesamt 60 Millionen Euro beschlagnahmt.
Bei dem zweiten Einsatz in Catania nahm die Polizei 47 Menschen unter dem Vorwurf fest, öffentliche Ausschreibungen gefälscht zu haben. Unter ihnen waren mehrere lokale Politiker und Unternehmer sowie mutmaßliche Mitglieder der Mafia. Firmen und Immobilien im Wert von fast 400 Millionen Euro wurden eingezogen.