Der Polizei in Italien ist ein wichtiger Schlag gegen die sizilianische Mafia gelungen: Die Nummer zwei der Cosa Nostra, Domenico Raccuglia, wurde nach 15 Jahren auf der Flucht am Sonntag festgenommen. Raccuglia sei in einer Wohnung in dem Ort Calatafini aufgegriffen worden; dieser liegt nahe der Stadt Trapani im Westen Siziliens, teilte die Polizei mit.

Der Mafioso wird auf der Liste der gesuchten Verbrecher vom italienischen Innenministeriums unter den 25 gefährlichsten geführt. Der Mann war in Abwesenheit wegen Mordes und anderer Verbrechen zu dreimal lebenslänglicher Haft verurteilt worden, unter anderem wegen der Ermordung des 13-jährigen Giuseppe di Matteo. Der Junge war der Sohn eines reuigen Mafia-Mitgliedes und wurde 1996 aus Rache umgebracht. Seine Leiche wurde nie gefunden, da die Mafia-Mörder den Körper in Säure aufgelöst hatten.
Innenminister Roberto Maroni nannte seine Festnahme einen der härtesten Schläge gegen die Cosa Nostra seit Jahren. Als Nummer eins des Verbrechersyndikats gilt Matteo Messina Denaro, dessen Machtzentrum ebenfalls im Westen Siziliens vermutet wird.
Raccuglia hatte sich über Jahre ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei geliefert. Seine Frau, die während der 15 Jahre seiner Flucht unter Beobachtung stand, bekam in dieser Zeit sogar ein zweites Kind von ihm - dennoch gelang es den Behörden jetzt erst, ihn zu fassen.