Ein paar Tage her, da stand sie auf einer Bühne, in Kadıköy, auf der asiatischen Seite von Istanbul, vor sich eine Menge von Demonstrantinnen. Wütend waren sie, und Güneş Fadime Akşahin, die Frau auf der Bühne, fand Worte für die Wut. Sie fand einen Adressaten: „Sie sind eine Regierung“, rief sie, „die es zulässt, dass junge Mädchen getötet werden.“ Nein, es liege nicht nur am Alkohol und an den sozialen Medien, wenn Männer Frauen töten, so ähnlich hatte es Präsident Recep Tayyip Erdoğan auf X geschrieben. „Es kommt davon, dass die Gesetze nicht angewendet werden“, sagte Akşahin. Die Gesetze, die Frauen schützen sollen.
Türkei:Ein acht Jahre altes Mädchen wird getötet, ein Dorf schweigt
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Dieser Fall und eine ganze Reihe von Femiziden erschüttern die Türkei. Eine Aktivistin sagt: „Wir haben eigentlich gute Gesetze.“ Wären da nicht die Männer.
Von Raphael Geiger, Istanbul
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