Süddeutsche Zeitung

Madhya Pradesh:Mindestens 85 Tote bei Explosion in Indien

  • Bei einer Explosion einer Gasflasche in der indischen Stadt Petlawad sind mindestens 85 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 100 verletzt worden.
  • Das Unglück ereignete sich in einem vollbesetzten Restaurant in der Nähe einer belebten Bushaltestelle.
  • Die Behörden vermuten, dass im Restaurant oder in einem Nachbarhaus gelagertes Sprengmaterial die Wucht der Explosion erhöhte.

Das Restaurant war voll mit frühstückenden Menschen

Bei der Explosion einer Gasflasche in einem voll besetzten Restaurant sind in Indien mindestens 85 Menschen ums Leben gekommen. Etwa hundert weitere Gäste und Angestellte seien bei dem Unglück in der Stadt Petlawad im zentralindischen Bundesstaat Madhya Pradesh verletzt worden, teilten die Behörden mit.

"Bei der Explosion wurden Menschen wie Kieselsteine in die Luft geworfen", berichtete ein Augenzeuge der Tageszeitung Hindustan Times. "Das waren riesige Explosionen. Keiner in einem Umkreis von 500 Fuß (150 Meter) hätte die Detonation überleben können", sagte eine Beamtin von der Distriktbehörde.

Die Explosion ereignete sich am Samstagmorgen, als in dem Restaurant viele Schulkinder und Büroangestellte frühstückten. Die Wucht der Explosion war so groß, dass mindestens drei benachbarte Häuser stark beschädigt wurden oder sogar einstürzten. Fernsehbilder zeigten, wie Rettungskräfte und freiwillige Helfer in den Trümmern zwischen Beton und Stahl mit bloßen Händen nach Opfern suchten. Mit Staub und Asche bedeckte Leichen lagen neben brennenden Autowracks auf der Straße.

Vermutlich lagerte im Nachbarhaus Sprenggelatine

Nach Angaben der Polizei sei die Zahl der Toten besonders hoch, weil sich das Restaurant in der Nähe einer Bushaltestelle befunden habe, an der viele Menschen warteten. Wegen der vielen ernsthaften Verletzungen rechnet die Polizei mit weiteren Todesfällen.

Der Auslöser des Unglücks soll ein Behälter mit Kochgas gewesen sein, der explodierte. Behördenvertreter vermuten, dass die Explosion durch Material verstärkt wurde, das möglicherweise in dem Restaurant oder in dem benachbarten Gebäude gelagert war. Dabei soll es sich um Zünder und um Sprenggelatine gehandelt haben, wie sie im Bergbau verwendet werden. Nur weitere Ermittlungen könnten das klären, sagte eine ranghohe Polizeibeamtin der Nachrichtenagentur AFP. Regierungschef Narendra Modi übermittelte den Angehörigen der Opfer sein Beileid über Twitter.

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SZ.de/afp/dpa/ewid
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