MacArthur Park in Los Angeles:Flanieren auf eigene Gefahr

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Obdachlosigkeit ist nur eines der Probleme der US-Gesellschaft, die sich im MacArthur Park in Los Angeles ballen. (Foto: Jae C. Hong/AP)

Der einst mondäne MacArthur Park wurde mal „Champs-Élysées von Los Angeles“ genannt. Jetzt muss man hier Gangs und Fälschern aus dem Weg gehen und aufpassen, kein Fentanyl einzuatmen. Ein Spaziergang durch einen amerikanischen Albtraum.

Von Jürgen Schmieder, Los Angeles

Wenn es ausnahmsweise mal nach gar nichts riecht, hier, im MacArthur Park von Los Angeles, dann sollte man auf keinen Fall tief durchatmen. Sondern sich eher die Nase zuhalten. Die anderen Gerüche ist man ja gewohnt, wenn man in dieser Stadt lebt: Marihuana, längst legal als Genussmittel, riecht so, als hätte ein Stinktier sein Sekret an Kiefern abgesondert. Das verbotene Crack riecht nach verbranntem Plastik, Crystal Meth nach Lösungsmittel – und Urin und Fäkalien stinken wie Urin und Fäkalien, auch in L.A. Aber wenn hier beim Flanieren um den See keiner dieser Gerüche in die Nase dringt, nicht mal der Geruch von Gras oder Schwanenfutter, dann kann das eigentlich nur eines bedeuten: Fentanyl.

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