Lübeck:Staatsanwältin als Zeugin gegen Ex-Polizeigewerkschafter

Im Prozess gegen den ehemaligen Polizeigewerkschafter Thomas Nommensen vor dem Lübecker Landgericht ist am Mittwoch eine frühere Sprecherin der...

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Lübeck (dpa/lno) - Im Prozess gegen den ehemaligen Polizeigewerkschafter Thomas Nommensen vor dem Lübecker Landgericht ist am Mittwoch eine frühere Sprecherin der Staatsanwaltschaft Lübeck zu ihrer Pressearbeit befragt worden. Im Mittelpunkt der Befragung stand der Anschlag auf einen Lübecker Linienbus am 20. Juli 2018. An dem Tag hatte ein damals 34 Jahre alter, psychisch kranker Mann in dem Bus Feuer gelegt und zwölf Menschen mit einem Messer zum Teil schwer verletzt.

Nommensen wird vorgeworfen, in 16 Fällen Polizeiinterna an einen befreundeten Journalisten durchgestochen zu haben. Er hat diese Vorwürfe bereits zu Beginn des Prozesses gestanden.

Sie erinnere sich nicht daran, in den Tagen nach dem Anschlag in den Zeitungen Informationen gesehen zu haben, die nicht aus offiziellen Quellen gestammt hätten, sagte die Zeugin. Polizei und Staatsanwaltschaft hätten damals bewusst eine restriktive Pressearbeit betrieben, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Aus diesem Grunde habe man auch keine Angaben zur Zahl der eingesetzten Beamten gemacht. Die habe der damalige Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) in einer Pressekonferenz am Abend des Tattages genannt.

Der Prozess gegen Nommensen wird am 25. August fortgesetzt. Dann werden nach Angaben des Gerichts voraussichtlich die Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung gehalten.

© dpa-infocom, dpa:220817-99-418460/2

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