Ludwigshafen:Nach Lehrermord: Hohe Haftstrafe für Ex-Schüler

Acht Monate nach dem gewaltsamen Tod eines Berufsschullehrers in Ludwigshafen ist sein früherer Schüler zu 14 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Das Landgericht Frankenthal ordnete am Mittwoch die Unterbringung des 23-Jährigen in der Psychiatrie an. Der Mann hatte zugegeben, am 18. Februar seinen 58 Jahre alten Ex-Lehrer in der Schule mit einem Messer getötet zu haben. Er habe sich damit für das Mobbing rächen wollen, das er in seiner Schulzeit erlebt habe.

Prozess gegen Ex-Schüler nach Lehrermord

Florian K. am 28.09.2010 bei Prozessbeginn: Früheren Lehrer aus Rache erstochen.

(Foto: dpa)

Ursprünglich wollte er nach eigenen Angaben noch mehr Menschen töten. Einem psychiatrischen Gutachter zufolge leidet der Mann an einer Persönlichkeitsstörung und an einer Chromosomenanomalie, die unter anderem für sein starkes Übergewicht verantwortlich ist.

Bei dem 23- Jährigen waren eine Art "Todesliste" mit Namen möglicher Opfer und zahlreiche Waffen gefunden worden. Das Gericht folgte mit seinem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft.

Die Verteidigerin hatte dagegen eine Verurteilung wegen Totschlags verlangt. Sie sah die Mordmerkmale Heimtücke und niedere Beweggründe nicht als erwiesen an. Aber auch sie war dafür, dass der 23-Jährige in die Psychiatrie kommt.

Vor dem Urteil hatte sich der Angeklagte bei den Angehörigen des Opfers entschuldigt. "Ich will mich bei der Familie entschuldigen, ganz besonders bei seiner Frau und seiner Tochter", sagte er vor dem Frankenthaler Landgericht. Seine Verteidigerin, Rechtsanwältin Gabriele Haas, plädierte auf Totschlag und verminderte Schuldfähigkeit. Dennoch plädierte auch sie für eine Unterbringung ihres Mandanten in einer psychiatrischen Einrichtung.

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