Süddeutsche Zeitung

Ludwigshafen:Ein Toter und zahlreiche Verletzte bei Explosion

  • Explosion in Ludwigshafen: Ein Mensch kommt ums Leben, zahlreiche weitere werden verletzt.
  • Nach Angaben des Feuerwehrchefs wurden 50 Häuser beschädigt, einige davon können zunächst nicht bewohnt werden.
  • Inzwischen haben die Einsatzkräfte Entwarnung gegeben - Anwohner dürfen ihre Wohnungen wieder verlassen. .

Ermittler geben Entwarnung

Nach der Gasexplosion in Ludwigshafen haben Feuerwehr und Polizei am Freitagmorgen Entwarnung gegeben. In dem Gebiet um die am Donnerstag detonierte Gasleitung besteht keine Gefahr mehr, wie die Feuerwehr mitteilte. Zuvor waren Anwohner in einem Radius von 150 Metern aufgefordert worden, ihre Wohnungen nicht zu verlassen und Fenster und Türen verschlossen zu halten. Die Sperrung sei nun aufgehoben, teilte die Polizei mit.

Ein Toter bei Explosion

Bei einer heftigen Explosion nach Arbeiten an einer Gasleitung in Ludwigshafen war am Donnerstag ein Bauarbeiter ums Leben gekommen. Zudem seien 26 Menschen verletzt worden, sieben davon schwer, sagte der Ludwigshafener Feuerwehrchef Peter Friedrich.

Drei der Schwerverletzten gehörten wie der bei der Explosion getötete Mann zu der Baufirma, die mit den Arbeiten an der Leitung betraut war. Nach Angaben des Feuerwehrchefs wurden 50 Häuser beschädigt, einige davon könnten zunächst nicht bewohnt werden. "Das Ausmaß der Zerstörung ist wirklich schlimm", sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), die nach Ludwigshafen gekommen war.

Der Tote konnte wegen der großen Hitzeentwicklung auch mehrere Stunden nach der Detonation noch nicht geborgen werden. Die Polizei riegelte das Gelände in einem Umkreis von 300 Metern ab. An einer Häuserreihe in der Nähe fegte die Druckwelle Ziegel hinunter, Bäume blieben als verkohlte Stümpfe zurück. Die Hitze ließ an Autos, die auf einem etwa 150 Meter von der Explosion entfernten Parkplatz abgestellt waren, die Kunststoffteile schmelzen.

Eine Stichflamme war etwa 100 Meter hoch in den Himmel geschossen, die Feuerwolke war weithin sichtbar.

Unfall bei Arbeiten an Gasleitung

Die Bauarbeiter waren an der Leitung im Einsatz, weil ein Untersuchungsgerät vor einigen Tagen in dem Rohr nicht weitergekommen war. "In diesem Bereich gab es eine Unregelmäßigkeit", sagte Friedrich. Die Männer hätten die Leitung freigelegt und rund um die Baustelle Spundwände eingezogen, als es aus bislang unbekannten Gründen zu der Explosion kam.

Die Arbeitenwurden von der Kasseler Gastransport-Firma Gascade in Auftrag gegeben, einem Gemeinschaftsunternehmen der BASF und dem russischen Gazprom-Konzern. Geschäftsführer Christoph von dem Bussche sprach Familien und Freunden der Opfer sein Mitgefühl aus. "Die Rettungsmaßnahmen sind schnellstmöglich eingeleitet worden. Die Rettungskräfte haben schnell und umfassend gehandelt. Dafür danken wir ihnen vielmals", sagte von dem Bussche.

Der Unglücksort im Stadtteil Oppau liegt in der Nähe eines Werksgeländes des Chemiekonzerns BASF. Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot am Ort. Die Unglücksstelle wurde weiträumig abgesperrt.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2188273
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/sebi/kfu/mane
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.