Süddeutsche Zeitung

SZ-Kolumne "Bester Dinge":Arme Millionäre

Wie beim Lotto in Südafrika die Zahlen 5, 6, 7, 8, 9 und 10 gezogen worden sind.

Von Oliver Klasen

Reden wir über Geld. Das kann man durch ehrliche Arbeit verdienen (anstrengend), man kann über ein dubioses Drittpartnergeschäft in Asien ein paar Millionen abzwacken (merkt ein paar Jahre keiner, ist aber hochkriminell). Oder man kann im Lotto gewinnen.

Ein Beispiel aus Südafrika. Dort sind diese Woche die Zahlen 5, 6, 7, 8, 9 gezogen worden, dazu noch der Power-Ball mit der Nummer 10. Auf Twitter witterten sie Schiebung, aber es hatte alles seine Richtigkeit. Gleich 20 Mal wurde die richtige Kombination getippt, Gewinn: 5,7 Millionen Rand, umgerechnet 305 000 Euro. Und 79 Mal gab es fünf Richtige ohne Power-Ball, Gewinn: gerade mal 350 Euro.

Unglück im Glück, mag der Laie sagen. Aber mathematisch ist es nun mal so: Alle Kombinationen sind gleich wahrscheinlich. Einige werden aber eben häufiger getippt. Zahlenreihen etwa. Oder Zahlen, die ein Kreuz auf dem Lottoschein formen. Oder die Geburtstagszahlen 1 bis 31.

Die südafrikanische Lotterie ist eine 5-aus-50-Ziehung, plus dem richtigen Power-Ball von 1 bis 20. Also flugs mal die Wahrscheinlichkeit ausgerechnet. 1 geteilt durch Klammer auf 50 über 5 mal 20 über 1 Klammer zu, easy. Ist gleich: 1 geteilt durch eckige Klammer auf 50 Fakultät geteilt durch Klammer auf 5 Fakultät mal 45 Fakultät Klammer zu mal 20 Fakultät geteilt durch Klammer auf 1 Fakultät mal 19 Fakultät Klammer zu, eckige Klammer zu. Nichts leichter als das. Chance auf den Hauptgewinn: 1 zu 42 Millionen. Und 42 ist ja, wie wir aus "Per Anhalter durch die Galaxis wissen", sowieso die Antwort auf alle Fragen.

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