SZ-Kolumne "Bester Dinge":Das Glück des Vergesslichen

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(Foto: Camelot Group)

Warum der britische Rentner Denis Fawsitt beim Lotto einmal nicht auf seine bewährte Zahlenkombination setzte und damit viel Geld gewann.

Von Mareen Linnartz

Der Mensch wäre nicht Mensch, würde er nicht glauben, er könne dem Glück hin und wieder auf die Sprünge helfen. Daumendrücken vor dem Fernseher, wenn die Lieblingsmannschaft einen Elfer zugesprochen bekommt, bitte, bitte, der Ball muss so doch im Netz landen! Noch einmal vor der Abiprüfung zum Talisman in der Hosentasche greifen, vielleicht ein ausgefallener Milchzahn, der wird mir beistehen, bestimmt.

Denis Fawsitt aus der Nähe von Manchester, 80 Jahre, Bergarbeiter im Ruhestand, setzte für sein Glück auf eine Zahlenkombination aus Geburtstagen seiner Familie. Woche für Woche kreuzte er sie in einer Abgabestelle auf einem Lottoschein an, hoffend, dass sie ihm Reichtum bescheren würde. Irgendwann sollte das Schicksal diese Beharrlichkeit doch belohnen!

Doch an einem Tag im März stellte er fest, dass er seine Brille zu Hause vergessen hatte und er alles nur schemenhaft auf dem Schein erkennen konnte. Andere wären zurückgelaufen, was, wenn ausgerechnet in dieser Woche diese bedeutungsschweren Zahlen gewinnen? Denis Fawsitt aber entschied sich anders. Er ließ einen Zufallsgenerator auswählen.

Und was soll man sagen? Das war Fügung. Er hat mehr als 100 000 Pfund (rund 115 000 Euro) in der "National Lottery" gewonnen, mit einer für ihn vollkommen willkürlichen Nummernauswahl. Denis genehmigte sich ein Schlückchen Whiskey auf diesen Glücksschock hin, seine Frau Ann laut BBC "einen kleinen Sherry". Den Gewinn wollen sie größtenteils an ihre Kinder und Enkelkinder geben. Sie wünscht sich nun eine Schaummatratze. Er sich einen neuen Fernseher. Die Brille, die er dafür braucht, deponiert er bestimmt in Griffweite.

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