Los Angeles:US-Krankenhaus setzt Patientin vor die Tür - und muss 450.000 Dollar zahlen

Die mittellose Frau wurde im Schlafanzug in einem Problemviertel von Los Angeles abgesetzt. Ohne Geld, Medikamente und Ausweis.

Ein Krankenhaus in den USA muss 450.000 Dollar Strafe (etwa 414.000 Euro) zahlen, weil es eine zahlungsunfähige Patientin in hilflosem Zustand auf der Straße ausgesetzt hatte. Auf diese Summe verständigten sich das Krankenhaus und die Stadt Los Angeles, die in dem Fall als Klägerin aufgetreten war, berichten US-Medien.

Der Staatsanwalt wertete die vereinbarte Strafzahlung als Signal gegen die "skrupellose Praxis" von Krankenhäusern in den USA, mittellose Patienten einfach vor die Tür zu setzen. In dem konkreten Fall ging es um eine 38-jährige Patientin, die unter anderem unter Schizophrenie leidet. Das Gardens Regional Hospital soll die mittellose Frau im April 2015 nur mit einem Schlafanzug bekleidet vor einem Obdachlosenasyl in einem Problemviertel von Los Angeles abgesetzt haben - ohne Geld, Medikamente und Ausweispapiere. Dort irrte sie stundenlang durch die Straßen, ehe die Polizei sie aufgriff.

Der Klageschrift zufolge war die Frau zuvor bereits fünf Mal von Krankenhäusern auf der Straße ausgesetzt worden. Bei der Klage sei es der Stadt Los Angeles nicht in erster Linie um die Strafzahlung gegangen, erklärte der Staatsanwalt. Vielmehr sollten Krankenhäuser dazu ermuntert werden, Regeln zum würdigen Umgang mit obdach- und mittellosen Patienten aufzustellen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: