Los Angeles:Polizei nimmt Wyclef Jean fest - aus Versehen

Wyclef Jean

Die Polizei hat Rapper Wyclef Jean festgenommen, weil sie ihn für einen Tankstellen-Räuber hielt.

(Foto: AP)

Die Beamten hielten den Rapper für einen Tankstellen-Räuber und fesselten ihn mit Handschellen. Bis das Missverständnis aufgeklärt werden konnte, verging einige Zeit.

Als Rapper und Produzent verdient Wyclef Jean Millionen Dollar. Doch die Polizei von Los Angeles hielt ihn für einen Tankstellen-Räuber. Auf Twitter machte das frühere Mitglied der Band Fugees jetzt seine Festnahme öffentlich und beschwerte sich über das Verhalten der Polizisten. Diese hatten ihn nämlich mit dem wahren Täter verwechselt.

"Er sei wie ein Krimineller behandelt worden", schreibt der 47-jährige Musiker, zu dessen größten Hits "Killing me Softly" zählt. Die Beamten hätten ihn aufgefordert, die Hände hochzunehmen und sich nicht zu bewegen. Er habe keine Gelegenheit bekommen, das Missverständnis aufzuklären. "Mir wurden sofort Handschellen angelegt, noch bevor sie mich nach meinem Namen fragten." Der Grund dafür sei ihm nicht gesagt worden. "Währenddessen habe ich meinen Namen genannt und ihnen gesagt, sie hätten den Falschen festgenommen. Aber sie haben mich ignoriert." Erst andere Polizisten, die dazukamen, hätten den Fehler aufgeklärt.

Offenbar war das Auto des Rappers schuld an der Verwechselung: Die Polizei hielt Jeans Wagen für jenen, mit dem ein Mann nach einem Überfall auf eine Tankstelle geflüchtet war. Die wahren Verdächtigen wurden später gefasst: Die Polizei nahm einen 26-Jährigen wegen des Überfalls fest sowie eine Frau, die das Auto gefahren haben soll.

Die Polizei des Bezirks Los Angeles entschuldigte sich bei Jean für den "unglücklichen" Vorfall und für die "Unannehmlichkeiten". Zugleich bat sie um Verständnis: Die Beamten seien gelegentlich zu Festnahmen gezwungen, um gefährliche und bewaffnete Verdächtige zu fassen.

Wyclef Jean stammt aus Haiti und war mit seinen Eltern als Kind in die USA ausgewandert. In den Neunzigerjahren wurde er mit der Band Fugees bekannt.

In den USA häufen sich seit einiger Zeit die Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze. Nach tödlichen Schüssen auf Afroamerikaner war es zu Demonstrationen gekommen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: