Los Angeles:Mindestens zehn Tote bei Bahnunglück

Ein voll besetzter Pendlerzug ist in Los Angeles im Berufsverkehr mit einem Güterzug zusammengestoßen - mindestens zehn Menschen kamen ums Leben.

Ein mit rund 220 Personen besetzter Pendlerzug ist in Los Angeles im Berufsverkehr frontal mit einem Güterzug zusammengestoßen. Dabei kamen am Freitagabend mindestens zehn Menschen ums Leben, teilte Bürgermeister Antonio Villaraigosa mit. Er rechnete mit mindestens fünf weiteren Todesopfern, die Polizei ging sogar von bis zu 20 Toten aus. Etwa 100 Menschen wurden verletzt.

Los Angeles: Zusammengeschoben wie ein Akkordeon: das Zugunglück in Los Angeles

Zusammengeschoben wie ein Akkordeon: das Zugunglück in Los Angeles

(Foto: Foto: AFP)

Das Unglück ereignete sich im Bereich des San Fernando Valley im Nordwesten der kalifornischen Metropole. Warum die beiden Züge in entgegengesetzter Richtung auf demselben Gleis fuhren, war vorerst unklar. Die Wagen des Metrolink-Pendlerzugs stürzten beim Zusammenprall um, die Lokomotive wurde voll in diese Wagen hineingeschoben.

Die Lok des Union-Pacific-Güterzugs fiel ebenfalls auf die Seite. Die Waggons sprangen aus den Schienen und kamen zusammengeschoben wie ein Akkordeon zum Stehen.

Feuerwehrleute löschten einen Brand unter den Wrackteilen und bemühten sich noch Stunden nach dem Unglück, Passagiere aus dem Pendlerzug zu befreien. Diese waren darin zum Teil übereinander liegend eingeklemmt, sagte Feuerwehrchef Dennis Barry.

"Das ist der schlimmste Unfall, den ich je gesehen habe", sagte Bürgermeister Villaraigosa. Hubschrauber landeten auf einem nahegelegenen Rasen, um die Verletzten in Krankenhäuser zu bringen. Mindestens drei Personen befanden sich nach Angaben von Ärzten im kritischen Zustand.

Der Pendlerzug war auf dem Weg von der Innenstadt in den nordwestlichen Vorort Moorpark. Das Unglück ereignete sich im Bereich einer 30 Kilometer langen Strecke, auf der es im letzten Jahrzehnt schon häufig Unfälle gab, wie der Professor für Ingenieurwissenschaften Najmedin Meshkati von der University of Southern California mitteilte. Demnach gibt es dort viele Kreuzungen, die ein Gefahrenpotenzial in sich bergen.

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