Süddeutsche Zeitung

London:Karneval der Gewalt

Das größte Straßen-Festival Europas in Notting Hill ist von gewaltsamen Zwischenfällen überschattet worden - nicht zum ersten Mal.

Europas größtes Straßen-Festival, der Karneval von Notting Hill, ist erneut von gewaltsamen Zwischenfällen überschattet worden. Zwei Jugendliche wurden angeschossen und ein junger Mann niedergestochen, wie die Londoner Polizei mitteilte.

Ein 17-Jähriger wurde den Angaben zufolge offenbar von einem Schuss an der Schulter getroffen, einem 14-jährigen Jungen schossen Unbekannte ins Bein. Im Zusammenhang mit dem ersten Fall sei ein Verdächtiger festgenommen worden, hieß es. Zudem sei ein junger Mann niedergestochen worden, teilte die Polizei mit. Seine Verletzungen seien aber nicht lebensbedrohlich.

Im Zusammenhang mit einem versuchten Mord an einem Mann am Sonntag nahm die Polizei nach eigenen Angaben drei Verdächtige fest. Ein Sprecher beschrieb den Zustand des Opfers als "stabil".

Der Karneval von Notting Hill wird seit 1959 jedes Jahr in London gefeiert. Am Sonntag waren Schätzungen zufolge 1,4 Millionen Menschen zu karibischen Rhythmen auf der Straße zusammengekommen, an der Parade nahmen demnach 600.000 Menschen teil.

Bei dem Fest war es auch in der Vergangenheit zu Gewaltausbrüchen gekommen. Vor sieben Jahren wurden zwei Männer ermordet.

Bei dem diesjährigen Festival waren 11.000 Polizisten im Einsatz. 21 mutmaßliche Unruhestifter wurden den Angaben zufolge im Vorfeld der Veranstaltung in Gewahrsam genommen. Während des Karnevals habe es rund 200 Festnahmen gegeben.

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AFP
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