Süddeutsche Zeitung

Löwenstein:Unbekannte fischen See leer - mithilfe von Strom

Bis zu 100 Forellen erbeuteten die Diebe auf diese Weise aus einem Gewässer in Baden-Württemberg. Es ist nicht das erste Mal, dass der Besitzer seinen See leergefischt vorfindet.

Das Wichtigste beim Angeln ist Geduld. Außerdem sollten Angler eine hohe Frustrationstoleranz haben, denn es gibt Tage an denen auch nach Stunden kein Fisch anbeißt. Unbekannte im kleinen Städtchen Löwenstein hatten offenbar weder das eine noch das andere.

In nullkommanix fischten die Diebe einen kompletten See bei Heilbronn leer. Der Besitzer des Sees geht davon aus, dass das Gewässer zwischen dem 13. und 25. September unter Strom gesetzt wurde und so zwischen 80 und 100 betäubte Forellen gestohlen werden konnten. Bei der Vorgehensweise werden einem Polizeisprecher zufolge Stromleiter ins Wasser gehalten. Der Stromschlag betäubt die Fische, sie schwimmen oben - und können so abgefischt werden. Die Polizei schätzt den Schaden auf 400 Euro.

Es ist nicht das erste Mal, dass das Gewässer auf diese Art geleert wurde: Schon in den Jahren 2012 und 2015 meldete der Besitzer Ähnliches bei der Polizei, weshalb die Ermittler von denselben Tätern ausgehen.

Elektrofischen ist in Deutschland nicht per se verboten, unterliegt aber strengen Regelungen. Angler, die diese Methode anwenden möchten, müssen eine Prüfung als Elektrofischer ablegen und eine Genehmigung der örtlichen Fischereibehörden einholen. Die sachgemäß betäubten Fische überleben diese Fangmethode ohne Schäden, daher ermöglicht Elektrofischen es Forschern, Fischbestände schnell und schonend zu erfassen und zu untersuchen.

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SZ.de/dpa/jana/ebri
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