In den türkis-umrahmten Glaskästen hängen bunte Flyer, die das Gemeindeleben des knapp 6000-Einwohner-Ortes Seewalchen am Attersee abbilden sollen. Auf den Zetteln, die penibel an jeder der vier Papierecken mit einem Magneten befestigt sind, wird zum Blutspenden aufgerufen, die Freiwillige Feuerwehr präsentiert sich, es wird eine Reinigungskraft gesucht, Ferienjobs werden beworben. Der Glaskasten hält auch Platz frei, um bekanntzugeben, wer in der oberösterreichischen Gemeinde gestorben ist. In Versalien steht da auf einem Zettel in fetter, schwarzer Schrift geschrieben "Sterbefälle" und darunter: Leere.
Österreich:Hilfloses Schweigen nach dem Tod von Lisa-Maria Kellermayr
Lesezeit: 5 Min.
Wie reagieren die Menschen in Österreich auf den Tod der Corona-Ärztin Lisa-Maria Kellermayr? Eine Fahrt durch ein gespaltenes Land.
Von Christina Rebhahn-Roither, Seewalchen am Attersee
Hass im Netz:Tod einer Impfärztin
Der mutmaßliche Suizid einer engagierten Befürworterin von Corona-Maßnahmen wühlt nicht nur Österreich auf. Er wirft ein Schlaglicht auf die Frage, wie lebensgefährlich Hass im Netz sein kann. Und alles begann mit nur einem einzigen Beitrag der Ärztin bei Twitter.
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